Erster Tscheche aus dem Gazastreifen evakuiert

Die Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen.

Der Grenzübergang Rafah an der Grenze zur ägyptischen Sinai-Halbinsel ist derzeit der einzige offizielle Weg aus dem Gazastreifen. Am Sonntag wurde er wiedergeöffnet, und 826 Inhaber ausländischer Pässe wurden nach Ägypten evakuiert. Auch ein Tscheche konnte in Sicherheit gebracht werden.

Der erste Tscheche hat es geschafft, aus dem Gazastreifen zu fliehen. Nach harter Arbeit des tschechischen Verbindungsbüros in Ramallah und der Botschaft in Kairo erholt er sich nun in Ägypten. Auch seine Mutter hat die Grenzen der palästinensischen Enklave verlassen. Dies bestätigte der tschechische Außenminister, Jan Lipavský (Piraten), am Montag:

Jan Lipavský | Foto: Tschechisches Fernsehen,  ČT24

„Ein tschechischer Bürger hat gemeinsam mit einem Familienangehörigen erfolgreich den Grenzübergang aus Gaza passiert. Beide halten sich derzeit in Ägypten auf. Leichter als der Übergang aus dem Gazastreifen nach Ägypten wird nun die Rückkehr von dort nach Tschechien sein. Darauf konzentrieren wir uns im Moment.“

Die Evakuierung ausländischer Staatsangehöriger aus dem Gazastreifen ist kompliziert. Die Namen werden von der ägyptischen Seite für jedes Land einzeln genehmigt, aber auch die Hamas und Israel müssen zustimmen. Die Reise des Tschechen und seiner Mutter von Rafah nach Kairo durch alle Polizeikontrollen dauerte einen ganzen Tag. Der tschechische Botschafter in Kairo, Ivan Jukl, hat gegenüber dem Tschechischen Rundfunk ihre Lage beschrieben:

„Ich denke, es ist für ihre Psyche gut, dass sie in der tschechischen Botschaft untergebracht wurden. Wir haben sie mit Sachen versorgt, die ihnen fehlten, wie Bekleidung und Hygieneartikel. Wir werden sie unterstützen, bis ein Flug gefunden wird, mit dem sie nach Tschechien fliegen können.“

Die evakuierten Ausländer dürfen höchstens 72 Stunden in Ägypten bleiben.

Etwa ein Dutzend Tschechen und ihre Familienangehörigen sitzen weiterhin im Gazastreifen fest und bemühen sich um eine Evakuierung. Der Botschafter:

Ivan Jukl | Foto: Štěpán Macháček,  Tschechischer Rundfunk

„Wir verhandeln über zehn bis zwölf Personen. Es ist zunächst erforderlich, dass sie eine Erlaubnis von allen drei Seiten, das heißt von Israel, der Hamas und Ägypten, bekommen. Das ist jetzt die größte Arbeit für uns. Wir bemühen uns sehr und führen täglich Gespräche mit der ägyptischen Seite, können aber nicht garantieren, dass alle Personen auf einmal diese Erlaubnis erhalten werden und auf einmal den Grenzübergang passieren können. Das ist im Moment unwahrscheinlich.“

Die ersten Ausreisen über den Grenzübergang Rafah waren nach einer Einigung zwischen Israel, Ägypten und der Hamas am 1. November zustande gekommen.

Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hat der tschechische Staat eine umfangreiche Rückführung seiner Bürger organisiert. Insgesamt wurden 288 Tschechen in sechs Rückführungsflügen aus Israel evakuiert.

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Autoren: Markéta Kachlíková , Štěpán Macháček | Quelle: Český rozhlas
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