Europameisterschaften in München: Tschechien holt am letzten Tag noch einmal drei Medaillen

Barbora Špotáková (CZE), Elina Tzengko (GRE) und Adriana Vilagos (SRB)

Am Sonntag sind die zweiten European Championships in München zu Ende gegangen. Für die tschechischen Sportler*innen war dieser letzte Tag noch einmal außerordentlich erfolgreich: Sie holten drei Medaillen.

Martin Fuksa | Foto: Roháčková Ivana,  ČTK

Der Kanufahrer Martin Fuksa hat zu Hause schon eine ansehnliche Sammlung an Edelmetallen. Am Sonntag kam eine Goldmedaille hinzu – die hatte er sich nämlich über 500 Meter erpaddelt. Insgesamt hat Fuksa damit seinen elften EM-Titel verbucht, allein acht davon auf der nichtolympischen 500-Meter-Strecke.

Am Sonntag lag er fast eine ganze Sekunde vor dem Zweiten Serghei Tarnovschi aus Moldawien und kam schon mit winkenden Armen ins Ziel.

„Ich habe natürlich gewusst, dass Serghei Gas geben wird, denn so war es auch letztes Jahr. Darum war klar, dass ich einen kühlen Kopf bewahren muss – also einfach mein Rennen fahren und 200 Meter vor dem Ziel in den Endspurt gehen. Als ich mich abgesetzt habe, hat mir das viel Kraft gegeben. Etwa 100 Meter vor dem Ziel lag ich schon vorne und wusste, dass der Sieg mein ist und ich heute meinen elften Titel gewinne.“

Ondřej Perušič und David Schweiner | Foto: Tschechisches Fernsehen

Schon am Samstag hatte Fuksa einen Erfolg einfahren können, nämlich die Silbermedaille über 1000 Meter. Über den Vizetitel freuten sich am Sonntag dann auch die Beachvolleyballer Ondřej Perušič und David Schweiner. Beim Finale unterlagen sie dem Duo aus Schweden in zwei Sätzen mit 0:2. Nachdem Schweiner den Siegern gratuliert hatte, resümierte er:

„Die Ideen, was man hätte anders machen können, kommen meist zu spät. Und dann kann man halt nichts mehr ändern. Ich würde mir jetzt wünschen, dass ich heute besser zugespielt hätte. Aber das hat leider nicht so richtig geklappt. Trotzdem würde ich nichts aus dem heutigen Spiel zurücknehmen. Natürlich haben wir auch Fehler gemacht.“

Für die zweite Silbermedaille des Abschlusstages sorgte am Sonntagabend noch Speerwerfer Jakub Vadlejch. Er schaffte 87,28 Meter und lag damit nur 38 Zentimeter hinter dem Deutschen Julian Weber. Beide seien gute Freunde, so Vadlejch nach der Siegerehrung:

„Wir können anerkennen, wenn der jeweils andere an dem Tag besser war. Julian hat schon einige vierte Plätze erlebt. Darum glaube ich, dass es für ihn nun eine große Genugtuung ist, zu Hause Gold zu gewinnen. Ich gönne ihm das sehr – auch wenn ich es mir selbst noch mehr gegönnt hätte.“

Jakub Vadlejch | Foto: Sven Hoppe,  ČTK/DPA

Der 31-jährige Vadlejch hat mit seiner Zweitplatzierung vom Sonntag sogar seinen Trainer Jan Železný übertroffen. Der 1966 geborene Weltrekordhalter hat zwar mehrere Goldmedaillen bei Olympia, den Weltmeisterschaften und auch auf nationaler Ebene geholt. Bei einer Europameisterschaft hat es für Železný aber immer nur für Bronze gereicht. So ganz will Schützling Vadlejch aber die Parallele nicht ziehen:

„Das lässt sich wirklich nicht vergleichen. Mein Trainer ist eine echte Legende. Wenn ich wie er auch international Gold gewinnen würde, wäre das für mich eine riesige Ehre. Ich tue alles dafür, dass ich die tschechische Hymne dabei einmal hören werde.“

Jan Železný | Foto: Ivana Roháčková,  ASC Dukla

In der Abschlussstatistik der Münchner European Championships landete Tschechien mit insgesamt zehn Medaillen auf dem 17. Platz. Einen Funfact lieferte Speerwerferin Barbora Špotáková, die am Samstag Bronze holte. Mit 41 Jahren ist die die älteste Medaillengewinnerin in der Wettkampfgeschichte des Speerwurfs. Die beiden Besserplatzierten – die Griechin Elina Tzengko als Erste und die Serbin Adriana Vilagoš als Zweite – kommen altersmäßig gemeinsam nur auf 37 Jahre.

Autoren: Daniela Honigmann , František Typovský , Markéta Salaj Svozilová
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