Feuilleton

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Das Osterfest ist für alle Christen das wichtigste Fest im Jahr. Ostern ist zugleich ein Fest, dessen Inhalt aus alten heidnischen Traditionen hervorgeht, und daher ist Ostern auch mit vielen Volksbräuchen verbunden.

Beim Nachdenken über die zweifache Tradition des Osterfestes - die christlichen sowie die älteren, mit dem Jahreszyklus verbundenen heidnischen Wurzel - stellt sich die Frage: Welche der beiden Traditionen regte die tschechischen Sozialdemokraten dazu an, Ostern als Termin für ihren Parteitag zu wählen? Eröffnet wurde der Parteitag am Karfreitag, und dauert bis zum Ostersonntag an. Gab es einen besonderen, etwa mystischen Grund dafür, oder war es nur ein Zufall? Sich gegenseitig im Tagungssaal "Ein frohes Osterfest" zu wünschen, könnte einigen doch eher als Ironie vorkommen. Ein frohes Ostern unter Abstimmungen, Bilanzziehungen und Vorstandswahlen...

Kann sein, dass das Beispiel der Sozialdemokraten, Parteitage an wichtigen Feiertagen abzuhalten, anziehend wirken wird. Weihnachten bietet sich als ein nächster Termin an. Ein Parteitag am Heiligen Abend könnte für einen Teil des politischen Spektrums durchaus vorstellbar sein: Denn für die Kommunisten zum Beispiel ist das ganze sowieso nur ein Aberglaube.