Figur aus Altsteinzeit unter Spezialröntgen: die rätselhafte Venus von Věstonice
Die Dame ist fast 30.000 Jahre alt, trotzdem erfreut sie sich auch weiterhin einem hohen Interesse: Venus von Věstonice ist eine elf Zentimeter hohe Frauenfigur aus gebranntem Ton. Sie gehört zu den ältesten Kunstgegenständen aus Keramik auf der Welt. In diesen Tagen unterzieht sich die einzigartige Figur Laboruntersuchungen.
So ausführlich wurde die Venus noch nie untersucht. Die früheren Forschungen konnten wegen den damaligen beschränkten technologischen Möglichkeiten nicht allzu detailliert sein. Martin Oliva leitet das anthropologische Institut des Mährischen Landesmuseums in Brno / Brünn:
„In der Zeit der Ersten Republik erforschte ein Chemiker die kleine Statue. Der Hochschuldozent kam zu dem Schluss, dass sie aus einer Art Paste modelliert wurde, die aus Mammutknochen, Fett, Blut und Ton bestand. In den 1990er Jahren hat man die Venus auf dem höchsten Niveau im Smithsonian Institut in Washington analysiert. Die Forscher hatten jedoch nur ein Miniaturfragment von einem Quadratmillimeter Größe zur Verfügung. Sie kamen zum Schluss, dass es sich um reinen Ton handelt. Allerdings waren in diesem winzigen Teil nicht alle Komponenten enthalten. Danach wurde die Figur im Krankenhaus der heiligen Anna in Brno unter einem Tomographen erforscht. Es hat sich gezeigt, dass sie aus Ton besteht, aber ebenfalls auch kleine Pünktchen zu sehen sind. Die Forscher wussten nicht, worum es sich handelte.“Eine wissenschaftliche Analyse der Forschungsergebnisse wird jedoch einige Wochen lang dauern. Wenn das Experiment gelingt, möchten die Archäologen auch weitere prähistorische Funde detailliert erforschen.