Filmfestival "Febiofest" wird in Prag eröffnet

An die 850 Filmvorstellungen in vier tschechischen und acht slowakischen Städten wird es im Rahmen des Filmfestivals "Febiofest" geben, das mit dem Film "Heaven" von Tom Tykwer am Donnerstag in Prag eröffnet wird. Mehr über das 10. "Febiofest" von Martina Schneibergova.

Vor zehn Jahren spielte sich das Festivalgeschehen in einem einzigen Prager Kino und in drei Sälen des Euroclubs ab, wo 45 Filmvorstellungen stattfanden. Dieses Jahr hat das Festival in Tschechien 29 Kinosäle zur Verfügung, die Mehrheit davon befindet sich in den sogenannten "Multikinos". Festivaldirektor Fero Fenic dazu:

"In vernachlässigte Kinos zu gehen, wo man die Filme nicht dolmetschen konnte und wo das Angebot beschränkt sein musste - dies ist unserer Meinung nach schon überholt. In Zukunft möchten wir uns mehr auf Qualität statt auf Quantität konzentrieren."

In Prag werden den Filmfans in den kommenden Tagen 438 Filme in 12 Kinosälen angeboten. In jeder der 49 Programmsektionen werden bestimmte Themenkreise bzw. die Kinematographie eines bestimmten Landes präsentiert. Das Filmfestival wird von einer Serie von Konzerten der World- und Ethno-Musik begleitet. Zum erstenmal wird in Tschechien das gesamte Werk des berühmten italienischen Filmregisseurs Pier Paolo Pasolini vorgestellt. Zu den in Prag erwarteten Festivalgästen zählen z. B. die Filmregisseure Tom Tykwer, Roman Polanski, Jan Troell oder der schwedische Schauspieler Max von Sydow.

Nachdem in den vergangenen Jahren Filme für Obdachlose auf dem Prager Hauptbahnhof, bzw. für Patienten an einer Uni-Klinik gezeigt worden waren, werden diesmal Filmvorstellungen auch an einer Grundschule stattfinden. Auch wenn Festivaldirektor Fenic jedes Jahr über das geringe Interesse unter den Sponsoren klagt - über mangelndes Interesse der Filmfans kann er vor dem Beginn des Festivals nicht klagen. Einen Tag vor der Festivaleröffnung wurden schon an die 6.000 Karten verkauft und zwei Prager Filmvorstellungen waren bereits ausverkauft.