Flugblätter zur Vogelgrippe

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Tschechien ist umzingelt von der Vogelgrippe, doch im eigenen Land fühlen sich Viele immer noch nicht ausreichend informiert. Man müsse davon ausgehen, dass auch in Tschechien Tiere am H5N1 Virus erkrankt seien, auch wenn noch keine verendeten Vögel gefunden wurden, sagte Landwirtschaftsminister Jan Mladek. Doch die Bürgermeister tschechischer Gemeinden warnten: Die Normalbürger interessierten sich nicht für die Gefahr. Nun überlegt Mladek, mit Flugblättern die einzelnen Haushalte für den Ernstfall zu präparieren. Renate Zöller berichtet.

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Die Stadt habe einen Informationsabend über die Vogelgrippe angeboten - doch gekommen sei niemand, klagt der Bürgermeister von Prisovice bei Liberec. Und weil er mit seinen Befürchtungen, die Bevölkerung nicht erreichen zu können, nicht allein darsteht, soll nun ein Flugblatt Abhilfe schaffen, überlegt Landwirtschaftsminister Mladek. Wieviel die etwa zwei Millionen Flyer kosten sollen, das weiß er allerdings noch nicht. Unklar ist auch noch: Was würde der Bürger Neues erfahren?

Die Hauptaussage eines solchen Flyers dürfte wohl sein: Wer einen verendeten Vogel findet, soll das tote Tier nicht anfassen, sondern sofort die Behörden informieren, das Veterinäramt untersucht dann die Todesursache. Josef Hory, Bürgermeister der Stadt Chodov, sieht daher vorrangig nur die Notwendigkeit, die entsprechenden Telefonnummern und Kontakte zu verbreiten:

"Meiner Meinung nach ist die gesamtstaatliche Aufklärungsaktion völlig ausreichend. Es ist nur wichtig, auf die konkreten Möglichkeiten hinzuweisen, wo solche Fälle von verendeten Vögeln in den einzelnen Regionen gemeldet werden können. Hier bei uns ist das etwa der Katastrophenschutz der Stadt Chodov."

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Vor allem geht es jedoch darum, durch Information Panik in der Bevölkerung zu vermeiden. Immer wieder wird betont: Wer mit den toten Tieren keinen direkten Kontakt hat, ist nicht in Gefahr. Der oberste Hygeniker Michal Vit etwa beruhigt: Die Vogelgrippe sei bisher nur ein Fall für die Veterinärämter. Die einheimische Geflügelproduktion sei nicht betroffen und es gebe keinen Grund, kein Geflügel mehr zu essen.

"Wenn wir sagen, dass die Zubereitung bei 70 Grad definitiv den Erreger abtötet, dann bedeutet das: Wenn man die üblichen hygienischen Bedingungen einhält, dürfte es überhaupt kein Risiko geben."

Trotzdem will man sich auch in dieser Hinsicht absichern. Damit nicht doch während der Transporte quer durch Europa Tiere infiziert werden und infizierte Eier oder krankes Geflügel auf den tschechischen Markt eingeführt wird, fordern tschechische Geflügelproduzenten einen sofortigen Einfuhrstopp. Vaclav Hlavacek, Mitglied der südmährischen Agrarkammer, begründet dies:

"Auf dem Gebiet der Tschechischen Republik wird Geflügel in Massenzuchten produziert, die alle überdacht sind. Damit wird das Risiko, über das immer gesprochen wird, ausgeschaltet. Deshalb sind tschechische Hühner ungefährlicher als die eingeführten."