Gedenken an Gefallene im Ersten Weltkrieg
Zwischen 1914 und 1918 kamen rund 180.000 tschechische Soldaten ums Leben, die in der k. u. k. Armee dienten.
Im Videoclip wird das Gedicht „Invictus“ vom englischen Dichter William Ernest Henley vorgetragen. Gedreht wurde der Kurzfilm auf Initiative von Michael Heres. Er ist Vorsitzender des Vereins „Prager Kinder – k. u. k. Infanterieregiment Nr. 28“.
„Wir haben uns an Videoaufnahmen inspiriert, die in Großbritannien in letzter Zeit entstanden sind, um die Kriegsveteranen zu unterstützen. Die Kriegsveteranen haben auf diese Weise versucht, auf ihren Militärdienst aufmerksam zu machen. Uns hat der Text des Gedichtes Invictus gefallen, dessen Hauptgedanke lautet: Obwohl wir geschlagen und auf die Knie gezwungen wurden, bleiben wir stolz.“Während des Ersten Weltkriegs mussten mehr als eine Million Tschechen in die k. u. k. Armee einrücken. Es habe sich um den massivsten Kriegseinsatz tschechischer Soldaten in der Geschichte gehandelt, sagt Michael Heres:
„Von einer Million eingerückten Tschechen sind rund 180.000 im Ersten Weltkrieg gefallen. Diese Soldaten waren unsere Vorfahren. Wir vom Verein haben das Gefühl, dass wir ihnen eine Erinnerung schulden. Denn nicht nur in der Ersten Republik, sondern auch in allen weiteren politischen Gebilden hierzulande im 20. Jahrhundert wurden diese Gefallenen vergessen. Ich bin davon überzeugt, dass wir an diese Soldaten erinnern sollten. Der Großteil unserer Vorfahren, die während des Ersten Weltkriegs starben, fiel mit der k. u. k. Uniform am Leib.“
Beim Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkriegs wird hierzulande nämlich in der Regel nur an jene Soldaten erinnert, die sich den tschechoslowakischen Legionen angeschlossen hatten. Historiker Vít Vlnas:„Bei den Feierlichkeiten anlässlich des 100. Gründungstags der Tschechoslowakischen Republik wird – auch mit Recht – an die etwa vier bis sechs Prozent der Soldaten der k. u. k. Armee erinnert, die aus den Böhmischen Ländern stammten und aktiv für die Entstehung der Tschechoslowakei gekämpft haben. Es hat jedoch keinen Sinn, eine Gruppe der Gefallenen hervorzuheben und die andere zu vergessen.“