Gegen Terror ist eine Stadt fast wehrlos – Ursachen finden und beseitigen

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Der Anschlag auf dem Moskauer Flughafen Domodedowo beherrscht die Kommentare in den Dienstag-Ausgaben der tschechischen Tageszeitungen.

Nach dem Selbstmordattentat auf dem Moskauer Flughafen Domodedowo  (Foto: ČTK)
Die Mladá Fronta Dnes macht zunächst deutlich:

"Wenn jemand bisher der Meinung war, der Terrorismus könne ihn nicht treffen, wenn er nicht mit dem Flugzeug reist, dann habe ihm spätestens der Anschlag vom Montag klar gemacht, dass er sich irrt",

schreibt Milan Vodička. Der Kommentator fügt hinzu, Russland verdiene Aufmerksamkeit, da die Terroristen dort sehr innovativ seien. Vodička weiter:



Flughafen Domodedowo in Moskau  (Foto: ČTK)
„Zum ersten Mal in der Geschichte und in einem solchen Ausmaß haben die Terroristen in Russland einen Flughafen angegriffen. Zuvor waren es ein Zug, die Metro, ein Theater, eine Schule. Der Anführer der Terroristen, Doku Umarow, hatte vor einiger Zeit bereits gedroht, der Krieg werde eure Städte besuchen. Das klingt wie eine finstere biblische Prophezeiung. Am schlimmsten daran ist, dass dies auch unsere Städte sein können. … Die harte Wahrheit von heute ist, dass eine Stadt gegen die Terroristen fast wehrlos ist. Wenn eine bekannte Metropole noch nie zum Ziel der Terroristen geworden ist, dann ist der Grund nicht darin zu suchen, dass sie über eine undurchdringlichen Schutzwall verfügen könnte. Das Glück liegt eher darin, dass die Terroristen sie noch nicht angegriffen haben.“

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In der Hospodářské noviny versucht Kommentator Daniel Anýž nach den Ursachen des Terrorismus zu suchen. Es gebe, so Anýž, viele, die versuchen werden, das Blutbad von Moskau mit dem vorherigen brutalen russischen Krieg im Nordkaukasus zu erklären. Diese Erklärung war dem Kommentator zufolge beispielsweise auch nach dem Anschlag in der Moskauer Metro zu hören. Anýž warnt in diesem Zusammenhang:



Flughafen Domodedowo in Moskau  (Foto: ČTK)
„Der Terrorismus ist ein unzulässiges Übel. Wir müssen nach seinen Ursachen fahnden. Wenn wir sie im gegebenen Fall finden, können wir versuchen, sie zu beseitigen. Wenn wir aber den Terrorismus, egal aus welchen Gründen, als eine mögliche Form des Widerstands zulassen werden, rufen wir den Augenblick herbei, in dem wir selbst seine Opfer sein werden.“