Gemälde, Buch, Uhr: Tschechien hat neun neue Kulturdenkmäler
Gotische Tafelbilder, ein Gesangbuch aus der Renaissance oder astronomische Geräte aus der Zeit Rudolphs II. Das sind einige der neun historischen Objekte und Kunstwerke, die neu in die Liste der beweglichen Kulturdenkmäler Tschechiens aufgenommen wurden.
Švejda zufolge nutzte der Astronom Johannes Kepler eines der Instrumente, um seine Gesetze über die Bewegung der Planeten aufzustellen:
„Kepler kam auf Einladung von Tycho Brahe nach Prag. Um seine Hypothesen zu bestätigen, musste er einige Ergänzungsmessungen durchführen. Höchstwahrscheinlich hat er diese mit einem dieser Geräte gemacht, nämlich mit dem Sextanten von Jost Bürgi. Das andere Gerät, der Sextant von Erasmus Habermel, misst nicht so genau und ist für astronomische Messungen nicht so geeignet. Dieser Sextant wurde wahrscheinlich im Auftrag des Kaisers hergestellt.“Weitere neue Kulturdenkmäler sind zum Beispiel das bebilderte Luditzer Gesangbuch aus dem Jahre 1558, neun Tafelbilder des Hohenfurther Altar-Zyklus und der silberne Schmuckkasten der Familie Schlick aus dem 17. Jahrhundert. Um den Titel zu erhalten, müssen die Kulturgüter nicht unbedingt im Besitz des Staates sein. Der Hohenfurther Altar-Zyklus zum Beispiel wurde im Rahmen der Restitutionen an die katholische Kirche zurückgegeben. Als Kulturdenkmal unterliegt er nun aber einem besonderen Schutz. Jiří Vajčner leitet die Abteilung für Denkmalpflege im Kulturministerium:
„Der Staat reguliert die Ausfuhr dieser Gegenstände. Sie dürfen das Gebiet der Tschechischen Republik nur mit einer Bewilligung des Kulturministeriums verlassen.“Die tschechische Regierung hat in diesem Juli zum ersten Mal nach fünf Jahren wieder die Liste der Nationalen Kulturdenkmäler erweitert. Das Kulturministerium überprüft aber kontinuierlich auch weitere Vorschläge. In der nächsten Zukunft wolle man sich auf unbewegliche Kulturdenkmäler konzentrieren, hieß es.