„Goldene Nachtigall“, Ausstieg, Comeback: Die Sängerin Naďa Urbánková
Im MusikCzech von Radio Prag International dreht sich dieses Mal alles um die kürzlich verstorbene Sängerin Naďa Urbánková.
Naďa Urbánková wurde als Naděžda Balabánová am 30. Juni 1939 in Nová Paka / Neupaka im Norden Böhmens geboren. Urbánková war gelernte Krankenschwester, statt diesen Beruf jedoch auszuüben, widmete sie sich zunächst dem Schauspiel. So wurde sie in den 1960er Jahren unter anderem eines der Gesichter des Prager Theaters Semafor.
Zwischen Pop-Schlager und Country
Bereits bei ihren ersten Auftritten als Musikerin trug Naďa Urbánková Sonnenbrille – später sollte dieses Accessoire zu ihrem Markenzeichen werden. Beim Wettbewerb Goldene Nachtigall wurde Urbánková ab 1972 fünf Mal hintereinander als beste Sängerin ausgezeichnet. Aus dieser Zeit stammen unter anderem die Songs „Obrázky“ (Bilder) und „Bílé tulipány“ (Weiße Tulpen).
Eine große Rolle im Leben von Naďa Urbánková spielte die Band Country Beat Jiřího Brabce. Gemeinsam mit der Gruppe trat Urbánková unter anderem in Nashville in Tennessee auf – der Geburtsstadt des Country. Songs die gemeinsam entstanden, sind etwa „Půlnoc je období zlé“ (Your Good Girl‘s Gonna Go Bad) und „Houpání“ (Apple Jack).
Ausstieg und Comeback
Nach der Samtenen Revolution heiratete Urbánková 1990 zum dritten Mal und zog in die Schweiz. Aus der Öffentlichkeit zog sie sich weitestgehend zurück. Doch auch diese dritte Ehe hielt nicht, zudem war Urbánková als Unternehmerin nicht erfolgreich. Vielleicht waren auch dies Gründe, warum sie schließlich nach Tschechien zurückkehrte und ihre Karriere als Sängerin wiederaufnahm. Gemeinsam mit der Folkgrupp Bokomara brachte Urbánková 2007 die Platte „Pouť na Želiv“ heraus.
Nach ihrem Comeback moderierte Naďa Urbánková unter anderem eine Musiksendung für den Tschechischen Rundfunk. Weitere eigene Musik brachte sie jedoch nicht mehr heraus.
Urbánková starb am 3. Februar 2023 an Brustkrebs und Covid-19 in Prag. Was von ihr bleibt, ist unter anderem ihre Musik.
