Grenzenloses Skivergnügen?

Foto: CTK
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Beim Blick aus unserem Studio im Prager Funkhaus kann man sich zum Singen animiert fühlen: Schneeflöckchen, Weißröckchen ... ja, sie wissen, wie es weiter geht. In Prag und in Tschechien schneit es. Einheimische Meteorologen prophezeien mächtige Schneefälle in den kommenden Tagen. Da können sich die Skisportfans freuen! Dies gilt übrigens nicht nur für den Blick aus dem Fenster, sondern auch für den Blick in die Zukunft. Mehr verrät Ihnen Jitka Mladkova.

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Die wohl für Viele erfreuliche Nachricht hat an diesem Mittwoch die tschechische Nachrichtenagentur CTK veröffentlicht: Die Gemeinde Bozi Dar/Gottesgabe im westböhmischen Erzgebirge, ein bekanntes Skisportzentrum in Tschechien, sei um eine Vernetzung mit ihrem deutschen Pendant Oberwiesenthal bemüht. Wie alt oder aber jung diese Idee ist, fragte ich den Bürgermeister von Bozi Dar, Jan Hornik:

"Die Idee ist uralt. Sie besteht wohl, seitdem in dieser Region Skisport betrieben wird. Im Laufe der Zeit gab es immer mehr Fans des Ski- und Snowboardsports, was wiederum mit immer höheren Ansprüchen nicht nur an die Qualität der bestehenden Pisten, sondern an die des gesamten Gebiets verbunden war. Dieses zu einem zusammenhängenden Areal auszubauen, war das Ziel sowohl auf der tschechischen als auch auf der deutschen Seite. Denn heutzutage gilt das Skifahren für viele nicht nur als Sportdisziplin, sondern mehr oder weniger auch als gesellschaftliche Angelegenheit."

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Besonders Familien mit Kindern lieben es, so Hornik, von einem Skisportzentrum zum anderen zu fahren, ohne die Skier abschnallen zu müssen. Nun, das ist keine schlechte Idee, auf der tschechischen oder auf der deutschen Seite Ski zu laufen und jenseits der Grenze z.B. zum Kaffeetrinken zu fahren. Und genau so etwas hat sich Bürgermeister Jan Hornik in den Kopf gesetzt. Besonders intensiv nach dem Wendejahr 1989. Der Umsetzung des Projektes standen allerdings, und stehen immer noch, etliche Stolpersteine im Wege, abwechselnd mal auf der einen, mal auf der anderen Seite der Grenze. In Bozi Dar wartet man gegenwärtig immer noch auf die Zustimmung der letzten etwa fünf Grundstückinhaber, die hier existierenden Skilifte mit einem einzigen Skipass benutzen zu können. In Oberwiesenthal hingegen ist die Vernetzung der einzelnen Pisten untereinander bereits gelungen, nun aber hat man ein neues Management in der Betreiberfirma, das sich mit dem Projekt vertraut machen will. Dazu Jan Hornik:

"Wir rechnen damit, dass wir im Laufe des kommenden Jahres, wahrscheinlich schon in den Frühjahrsmonaten, intensive Verhandlungen aufnehmen, um auf die Planung in den Jahren 2007-2013 vorbereitet zu sein. In diesem Zeitraum sollten ja nach Tschechien - und darunter in unsere Region - aus der EU Geldmittel fließen, mit denen das ambitionierte Projekt finanziert werden könnte."

In der Tat: Das tschechisch-deutsche Skiareal, das man im Visier hat, hätte dann nach Horniks Worten in Mitteeuropa kaum seinesgleichen. Aufgrund einer von der tschechischen Seite initiierten Studie weiß man bereits von insgesamt sechs Grenzübergangsstellen, an denen sich Skifahrer wie auch Langlauffans von einem Land ins andere und zurück frei bewegen dürfen sollen.