Großrazzia der Polizei: Schlag gegen illegale Alkoholproduzenten
Der Skandal um gepanschten Alkohol war viele Wochen lang das wichtigste Thema in der Tschechischen Republik. 30 Menschen sind an den Folgen einer Methanolvergiftung gestorben, mehrere Wochen waren der Verkauf und der Export harter Spirituosen in Tschechien verboten. Nun hat die Polizei in einer umfangreichen Razzia mehrere Lager mit illegal hergestelltem Alkohol entdeckt.
Ein Gericht schickte vier der acht verhafteten Personen am Wochenende in Untersuchungshaft. Unter ihnen war auch der Geschäftsführer jener Firma, die Schnaps mit dem Namen „Drak“ herstellt. In den Räumen der Firma hatten Inspektoren der tschechischen Lebensmittelkontrolle Mitte Oktober knapp 60.000 Liter Spirituosen sichergestellt, die keinen Herkunftsnachweis hatten und teilweise bis zu 50 Prozent Methanol enthielten. Seitdem fahndete die Polizei nach dem Mann.
Bei der Aktion ging der Polizei aber auch ein weiterer Verdächtiger ins Netz, der Geschäftsmann Radek Březina. Er soll laut Polizeiinformationen eine der Hauptfiguren beim Handel mit illegal hergestelltem Alkohol in der Tschechischen Republik sein. Und auch er steht mit der Alkoholpanscherei in Verbindung, wie der stellvertretende Polizeipräsident Václav Kučera bestätigte:
„Eine der festgenommenen Personen, nach denen gefahndet wurde, wird auch im Zusammenhang mit der Methylalkohol-Affäre verdächtigt. Dabei handelt es sich um Herrn Březina.“Březina hatte sich bei der Hausdurchsuchung in einem Haufen Sägespäne neben der Heizung seines Hotels versteckt. Geholfen hat es ihm nicht, nach vier Stunden entdeckten ihn die Polizisten.
Den illegalen Schnaps fanden die Polizisten in einem Lagerhaus und einem Hangar auf einem Flughafen. Daneben konnten sie mehrere Computer sowie eine Million Kronen (40.000 Euro) in bar sicherstellen. Robert Šlachta sieht dies als großen Fahndungserfolg:
„Nach den uns zugänglichen Erkenntnissen ist das die Spitze des Geschäfts mit den illegalen Spirituosen hier in der Tschechischen Republik.“Der Chefermittler macht aber auch klar, dass die Ermittlungen noch lange nicht abgeschlossen sind.
„Die Ermittlungen an diesem Fall gehen weiter. Wir werden nun die Beweismaterialien auswerten und unsere Aufmerksamkeit auf die Aktivitäten jener Verdächtigen lenken, gegen die noch keine Ermittlungsverfahren anhängig sind, sowie auf die Verbindungen zu anderen Personen. Daneben werden die Beamten eine komplette Analyse der gesamten früheren Informationen zu den Beschuldigten und der Tätigkeit der Gruppe durchführen.“
Der verhaftete Geschäftsführer hat im Übrigen ausgesagt, auch der Zoll sei in die Herstellung von illegalem Alkohol verwickelt gewesen.