Gute Idee für anstehende Adventszeit: Josef Ladas Bilder in Prager Gemeindehaus

Mitte November, also kurz vor dem Advent, hätte sich das historische Prager Gemeindehaus kaum für eine bessere Ausstellung entscheiden können, als die, deren Tore am Donnerstag geöffnet wurden. Es ist eine umfassende Exposition von Bildern des tschechischen Malers Josef Lada, der sich hierzulande großer Beliebtheit bei Jung und Alt erfreuen.

Es sei keine Ausstellung für Forscher, sondern eine Jubiläumsausstellung, betonen die Veranstalter. Als Anlass gilt tatsächlich der 50. Todestag von Josef Lada, der auf den 15. November dieses Jahres fällt. Außerdem wird sich am 17. Dezember sein Geburtstag zum 120. Mal jähren. Und noch mit einer anderen Vorlage haben die Organisatoren die Ausstellung verbunden. In der Adventszeit, die auch in Tschechien vom vorweihnachtlichen Kaufrausch gezeichnet ist, soll sie eben eine Art Gegengewicht zum turbulenten Tagesablauf bieten.

Konzipiert wurde sie auf der Idee, ein komplexes Bild des Malers zu präsentieren. Mit Sicherheit wird aber insbesondere ein Teil der Ausstellung bei den Besuchern zwischen 3 und 100 Jahren besonders gut ankommen. Das denkt sich auch Jan Trestik als einer der Mitveranstalter:

"Thematisch geht es um Wassermänner, Nachtwächter, das Dorfleben, Motive von Winter- und Sommerfreuden. Das sind Ladas bekannteste und beliebteste Bilder.“

In der Ausstellung gibt es aber ebenso weniger Bekanntes zu sehen. Daran erinnert Josef Lada, der Enkelsohn des Malers:

„Man darf nicht vergessen, dass mein Großvater den Großteil seines Lebens als Redakteur vieler Zeitungen und Zeitschriften tätig war. Dort hat er eine ganze Menge weiterer Illustrationen wie zum Beispiel auch Karikaturen angefertigt, die das damalige politische Geschehen höchst kritisch darstellten und im Prinzip auch einen Bezug zur heutigen Zeit haben.“

Mitveranstalter Jan Trestik sprach gegenüber dem Tschechischen Rundfunk aber auch über die Kehrseite der Medaille - also über die Kehrseite der Beliebtheit von Ladas Bildern:

„Lada ist leider einer der Maler, dessen Bilder oft nachgezeichnet oder direkt gefälscht werden. Ich weiß, dass die Kuratorin dieser Ausstellung, Frau Pecinkova, die auch als eine anerkannte Lada-Expertin gilt, oft damit zu tun hat. Sie wird von Kunstsammlern aufgesucht, die sich von ihr ein Lada-Bild begutachten lassen wollen. Nicht selten handelt es sich um ein Falsifikat. Das ist wirklich ein Problem, weil Lada als hochgeschätzter Maler gilt und bei Kunstsammlern beliebt ist. Außerdem sind auch die Preise seiner Werke nach oben gegangen.“

Die Ausstellung findet bis zum 3. Februar 2008 statt.