Haus in Ostböhmen erstrahlt an Weihnachten im Schein von 15.000 Lämpchen

(Foto: ČTK)

In vielen Fenstern leuchtet derzeit Weihnachtsbeleuchtung. Doch wohl niemand in Tschechien hat sein Haus so ausgestattet wie Václav Trunec im ostböhmischen Dorf Chotovice. Tausende Lämpchen tauchen das Haus derzeit allabendlich in einen hellen Schein. Die festliche Beleuchtung zieht viele Besucher an.

 (Foto: ČTK)
Man hört Weihnachtslieder, die nur durch den Wind gestört werden, der vor dem Haus aufbraust. Es ist eine regelrechte Volksbelustigung. Václav Trunec hat sogar Lautsprecherboxen im Freien angebracht. Gleich neben der Kirche von Chotovice steht das Haus mit den vielen kleinen Lichtern. Der Hausbesitzer steht vor seinem Heim, und geduldig antwortet er auf die sich wiederholenden Fragen. Zum Beispiel: Wie hat alles angefangen?

„Mir hat in amerikanischen Filmen immer die Hausbeleuchtung gefallen. Deswegen habe ich vor sieben Jahren begonnen, die Fenster zu beleuchten. Dann kamen die Hausgiebel hinzu. Ursprünglich waren es ungefähr 100 bis 200 Glühbirnen. Und jetzt habe ich 15.000 Glühbirnen.“

Václav Trunec ist nicht der Einzige in Tschechien mit besonders großzügiger Beleuchtung auf amerikanische Art. Doch zu den anderen geht er auf Distanz:

„Es gibt noch mehr Narren wie mich. Aber ich bin wohl der Einzige, der nur tschechische Weihnachtssymbole nutzt. Ich will hier weder Santa Claus noch Rentiere. Ich mag die Symbole der amerikanischen Weihnacht einfach nicht.“

Václav Trunec  (Foto: ČTK)
Die kleinen Glühbirnen sind am Haus verteilt; sie leuchten den ganzen Gartenzaun entlang und auch in den Tannen im Garten. Über eine hohe Stromrechnung klagt Václav Trunec aber nicht. Die Mehrkosten würden sich in Grenzen halten, behauptet er. Allerdings müsse er regelmäßig kontrollieren, dass keine der Birnen geplatzt ist:

„Das kontrolliere ich bei jedem Anschalten, also ungefähr um vier Uhr. Die Kontrolle dauert etwa zehn Minuten. Wenn die geplatzte Birne gut erreichbar ist, tausche ich sie gleich aus. Wenn nicht, dann mache ich es eben am nächsten Tag. Ich mag es nicht, wenn eine Birne nicht brennt.“

Für die Beleuchtung hat Václav Trunec insgesamt 5,5 Kilometer Kabel verlegt. Elektriker ist er aber nicht, sondern vielmehr bei der Straßenmeisterei für Straßenmarkierungen zuständig. Den Weg zu seinem Haus in dem kleinen Ort Chotovice, der 130 Einwohner hat, finden die Besucher aber auch ohne besondere Wegweiser. Vergangenes Jahr hätten insgesamt 23.500 Leute vorbeigeschaut, sagt Trunec.

„Die Leute kommen bereits seit dem 1. November und fragen mich, ob ich die Lichter wieder anzünde. Und sie kommen, selbst wenn ich die Beleuchtung nur prüfe und deshalb noch nicht alles erhellt ist.“

Das Haus in Chotovice wird täglich noch bis zum Dreikönigstag erleuchten. Vielleicht lasse er aber die Lichter auch noch ein paar Tage darüber hinaus brennen, sofern Interesse besteht, sagt Trunec.