Hitze in Tschechien macht Mensch und Tier zu schaffen - Winzer freuen sich
Das tropische Wetter, was nach einem sonnigen Juni auch den gesamten Juli in Tschechien über vorherrschte, bezeichneten Klimatologen als abnormal. Ein ähnliches Wetter wie in diesem Sommer erlebten die Tschechen zuletzt in den Jahren 1988, 1994, 1998, 2000 und 2003. In jenen Jahren seien aber die tropischen Temperaturen nach einer Woche oder maximal 14 Tagen etwas abgeklungen, so lange wie in diesem Sommer aber habe die Hitze seinerzeit nicht angehalten, meinen die Experten. Und ihrer Auffassung nach bleibe den Menschen in Mitteleuropa nichts anderes übrig, als sich für die Zukunft an lange Zeiträume mit extremen Temperaturen zu gewöhnen.
In den fischreichen Gegenden Südböhmens haben die Fischer daher in diesem Sommer schon frühzeitig mit dem Karpfenfang begonnen - ein für beide Seiten schlechtes Geschäft: die Karpfen, die eigentlich zu Weihnachten auf den Tisch kommen sollen, müssen billiger verkauft werden, und das Leben der Fische selbst währte nicht einmal diesen einen Sommer lang...
Es gibt auch Unternehmer und Branchen, denen die große Hitze dieser Tage in die Karten spielt. Neben der Produzenten der Getränkeindustrie, die derzeit Sonderschichten fahren, rechnen auch die Winzer dank der vielen Sonnentage mit einer überaus guten Traubenernte. Der Sekretär des tschechischen Winzerverbandes, Martin Pucek, ist sich jedenfalls sicher:
"Das sieht momentan alles sehr gut aus. Die große Hitze setzt den Reben nicht so zu, denn sie haben lange Wurzeln, die das Wasser aus einer Tiefe von bis zu zwölf Metern aufnehmen können. Trotzdem sind Wärmegewitter sehr willkommen, solange es dabei keinen Hagel gibt. Aber derzeit sieht es wirklich nach einem sehr hoffnungsvollen Jahrgang aus."