Hypothekenmarkt in Tschechien verzeichnet 2013 neuen Kreditrekord
Das Interesse der Tschechen am Kauf einer eigenen Wohnung oder eines Hauses ist ungebrochen hoch. Im vergangenen Jahr ist die Nachfrage zur Finanzierung eines Eigenheims sogar noch gestiegen. Einer ersten Schätzung des Bankhauses Hypoteční banka (HB) zufolge wurden den Kreditkunden 2013 Hypotheken im Gesamtumfang von umgerechnet 5,7 Milliarden Euro gewährt. Das sei eine neue Rekordsumme und eine Steigerung von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr, sagte HB-Bankdirektor Jan Sadil am Donnerstag vor Journalisten.
Der bisherige Rekord an bewilligten Hypotheken in Tschechien lag bei umgerechnet 5,3 Milliarden Euro, er stammt aus dem Jahr 2007. Die erhöhte Nachfrage im Vorjahr wurde durch günstige Zinsen beeinflusst. Die Zinsen erreichten 2013 ein historisches Tief, laut dem Hypoindex lagen sie im vergangenen Juli bei einem Durchschnittswert von 2,95 Prozent, erklärte Sadil. Danach stiegen die Zinssätze wieder leicht an, im November lagen sie bei durchschnittlich 3,09 Prozent. Mittels einer Hypothek haben sich die Bürger in Tschechien vor allem den Kauf einer älteren Immobilie finanziert. In Großstädten wurden bevorzugt ältere Ein- und Zweiraumwohnungen mit Küche mit einer Fläche von bis zu 60 Quadratmetern erworben, in Orten mit bis zu 50.000 Einwohnern wurden am häufigsten ältere Familienhäuser mit bis zu 120 Quadratmetern gekauft. Eine Ausnahme aber war die Hauptstadt Prag. Hier waren am meisten Dreiraumwohnungen mit Küche gefragt. Bei seiner Bank hätten die Bankkunden einen durchschnittlichen Kredit von umgerechnet 66.600 Euro aufgenommen. Mit dieser Summe könnten sie binnen fünf Jahren zirka 70 Prozent des Immobilienwerts abzahlen, sagte HB-Bankdirektor Sadil.