Umfang bewilligter Hypotheken in Tschechien 2020 auf Rekordniveau
Der Umfang der bewilligten Hypotheken in Tschechien ist im vergangenen Jahr um 40 Prozent gestiegen. Er umfasste 254 Milliarden Kronen (9,7 Milliarden Euro), was der höchste Wert in der Geschichte des Landes ist.
Der durchschnittliche Zinssatz fiel im vergangenen Jahr auf 2,2 Prozent. Diese Zahlen stammen aus dem Hypoindex, den die Firma Fincentrum & Swiss Life Select am Mittwoch veröffentlichte.
Die Corona-Krise verhalf zum Rückgang des durchschnittlichen Jahreszinssatzes um fast einen halben Prozentpunkt, weil der Zinswert Ende 2020 bei 1,96 Prozent landete. Jiří Sýkora von Fincentrum & Swiss Life Select gibt an, dass der bisherige Rekordwert an bewilligten Hypotheken aus den Jahren 2016 und 2017 um mehr als 28 Milliarden Kronen übertroffen wurde.
Noch im Mai sah es so aus, als würde der Hypothekenmarkt von der Corona-Krise genauso in Mitleidenschaft gezogen wie andere Branchen auch. Danach erholte sich der Markt aber schnell und brach einen Rekord nach dem anderen. Schon im November war laut Sýkora klar, dass 2020 ein Rekordjahr werden würde. Das haben die Dezembergeschäfte im Gesamtwert von 29,5 Milliarden Kronen (1,1 Milliarden Euro) nur noch bestätigt.
Während des gesamten Jahres sank der Hypothekenzins dank günstigerer Ressourcen. Das sei durch die Zinssenkungen der Nationalbank (ČNB) eingeleitet worden, erläutert der Direktor für Hypothekendarlehen bei der Raiffeisenbank, Milan Voldřich. Gleichzeitig zog die ČNB ihre Empfehlung zur zurückhaltenden Verteilung von Krediten zurück und gab den Banken diesbezüglich freie Hand. Zudem steigen derzeit die Immobilienpreise, an freien Wohnungen und Wohnhäusern besteht weiter ein Mangel. Daher könnten die Preise gar nicht anders, als anzusteigen, fügt Voldřich hinzu.
In den vergangenen zwölf Monaten stieg der durchschnittliche Wert einer Hypothek in Tschechien um 365.646 Kronen (13.995 Euro). Seit November 2016, als der Wert die Zwei-Millionen-Marke überstieg, hat er bereits um mehr als 900.000 Kronen (34.447 Euro) zugelegt. Das ist ein Anstieg von mehr als 30 Prozent in nur vier Jahren.