Tschechen nehmen weniger Hypotheken auf
Das Volumen von Hypotheken lag 2018 in Tschechien bei 218,4 Milliarden Kronen (8,5 Milliarden Euro). Das waren 7,4 Milliarden Kronen (290 Millionen Euro) weniger als im Vorjahr.
Der stärkste Monat war laut Fincentrum der vergangene Oktober. Da nahmen ganze 10.590 Kunden einen Wohnkredit auf. Das Interesse an Wohnkrediten stieg im Herbst wegen anstehenden Maßnahmen der Zentralbank zur Einschränkung der Hypotheken-Vergabe. Damit wollten die Währungshüter eine Überhitzung des Hypothekenmarktes verhindern.
Das Jahr 2018 war auf dem Hypothekenmarkt durch die Erhöhung der Zinssätze und andere Regulierungsmaßnahmen der Tschechischen Nationalbank (ČNB) gekennzeichnet. Der Leitzins wurde insgesamt fünf Mal erhöht. Der durchschnittliche Zinssatz erreichte im vergangenen Jahr 2,55 Prozent, ein Jahr zuvor waren es 2,02 Prozent.
„Das Jahr 2018 lässt sich einfach beschreiben: steigende Zinssätze und Abwarten, wie stark die Maßnahmen den Markt dämpfen. Die Hauptrolle hat die Zentralbank gespielt, die sich bemühte, mit ihren Empfehlungen zur Überprüfung der Bonität das Feuer zu löschen, das sie zuvor angezündet hatte, indem sie durch ihre Interventionen eine übermäßige Liquidität auf dem Markt verursacht hatte. Es muss gesagt werden, dass ihre Schritte erfolgreich sind. Die Empfehlungen werden zwar in mancher Hinsicht umgangen, durch die schnelle Erhöhung des Leitzinses hat sie aber die Banken aus der Niedrigzinsfalle gelockt“, kommentierte Fincentrum-Chefanalyst Josef Rajdl die Lage auf dem Hypothekenmarkt.Seit Oktober vergangenen Jahres gelten hierzulande strengere Regeln für die Vergabe von Wohnkrediten. Demnach darf eine Monatsrate der Hypothek nicht 45 Prozent des Netto-Monatseinkommens des jeweiligen Haushalts überschreiten. Die Grenze für die Gesamthöhe der Schuld liegt beim Neunfachen des Jahreseinkommens eines Kreditnehmers.