„Idee des Jahres“: Tschechisches Startup für Lackbild-Kontrollsystem ausgezeichnet

Sprayvision (Foto: Vojtěch Koval, Archiv des Tschechischen Rundfunks)

Bei der sogenannten „Idee des Jahres“ geht es um schlaue Einfälle, die praktischen Sinn haben. Mit den entsprechenden Preisen, die vom Mobilfunkanbieter Vodafone gesponsert sind, sollen Startup-Firmen aus Tschechien und der Slowakei unterstützt werden. Die Auszeichnungen für dieses Jahr sind am Montag vergeben worden.

Petr Jahn  (Foto: Archiv von Petr Jahn)

Sieger in diesem Jahr ist das Startup Sprayvision. Die Technologiefirma aus dem mährisch-schlesischen Ostrava / Ostrau hat ein System entwickelt, um Spritzbilder beim Lackieren zu analysieren. Dies hilft besonders, wenn man Lackierroboter einsetzen will – wie zum Beispiel in der Autoindustrie. Bei der Preisverleihung erläuterte Firmengründer Petr Jahn:

„Wir schaffen es, in signifikant kürzerer Zeit die Lackierprozesse auszuwerten. Normalerweise dauert das heute zwei Stunden. Wir können bereits in fünf Minuten feststellen, ob das zu erwartende Ergebnis gut oder schlecht ist.“

Dafür wird der Lack auf eine Spezialfolie aufgetragen und in einen Scanner gelegt. Normalerweise muss am konkreten Objekt eine Probe-Lackierung vorgenommen werden. Das ist nun nicht mehr nötig. Zudem liefert das Vorgehen von Sprayvision eigenen Angaben nach auch viel umfangreichere Daten zum Lackierprozess. Miteigner Vojtěch Roul beschrieb dies bereits im Juli in den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks:

Foto: Vojtěch Koval,  Archiv des Tschechischen Rundfunks

„Wir sehen die genauen Maße, den Auftragswirkungsgrad und wie dick die Gesamtschicht in Mikron ist. All das können wir bereits anhand der feuchten Lackschicht feststellen. Das heißt, dass die Probelackierung nicht erst antrocknen muss.“

Die Jury des Wettbewerbs bewertete aber nicht nur das technische Verfahren...

Sprayvision  (Foto: Vojtěch Koval,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)

„Petr Jahn und seine Mitstreiter konnten sogar zehn bis zwanzig ausländische Partner präsentieren, und zwar aus den Reihen wirklich großer Firmen. Das hat die Jury letztlich davon überzeugt, dass das Produkt einen Sinn hat“, so Jury-Mitglied Adam Kočík vom Wagniskapitalfonds der J&T-Bank.

Diese Partner sitzen übrigens zu einem großen Teil in Deutschland und gehören zur Automotive-Branche. Der Hauptpreis umfasst unter anderem ein Siegergeld in Höhe von 300.000 Kronen (11.000 Euro), aber auch eine Rechtsberatung und ein Kreditangebot.

Zum insgesamt 13. Jahrgang von Vodafone Nápad roku, so der tschechische Titel des Wettbewerbs, wurden insgesamt 181 Projekte eingereicht. Auf dem zweiten Platz landete die Firma Live Penalty. Sie hat ein Handyspiel entwickelt, bei dem man in Echtzeit Elfmeter gegen seine Torhüteridole schießen kann. Dritter wurde Lemonoro. Dieses Startup hilft Online-Shops bei der Kreditaufnahme für Investitionen in ihr weiteres Wachstum.