Im Briefkasten: Czech Made und Ahnenforschung
Sie kommentieren unter anderem die Sendereihe Czech Made, berichten über Ihre Ahnenforschung. Und auch eine Danksagung wird vermittelt.
ZUM THEMA
Jeden Monat finden Sie bei uns eine neue Preisfrage. Die im Dezember lautet:
Vor 30 Jahren, am 14. Dezember 1992, wurden die historischen Zentren dreier tschechischer Städte zum Unseco-Weltkulturerbe erklärt. Neben dem Zentrum von Prag und Český Krumlov / Krumau war es der Stadtkern welcher Stadt?
Schreiben Sie uns den Namen der Stadt an: [email protected].
Die richtige Antwort aus dem November heißt: Gänsebraten. Gerade dieser wird zusammen mit Knödeln und Rotkraut am Martinstag, den 11. 11. hierzulande serviert. Einen Sachpreis bekommt diesmal unter anderem Bernd Wachsmuth aus Berlin. Herzlichen Glückwunsch!
Martina Pohl aus Überlingen verfolgt mit großem Interesse die Sendereihe „Die 10 berühmtesten tschechischen Maler“, wie sie schreibt. Ihr Kommentar betrifft aber den Beitrag aus der Sendereihe „Czech Made“ über den Schallplatten-Produzenten GZ Media im mittelböhmischen Loděnice:
„Ein Plattenspieler steht bei uns auch noch in der Wohnung. Dieser wird aber kaum mehr in Betrieb genommen. Überrascht hat mich, dass die GZ Vinyl der GZ Media aus Mittelböhmen der weltgrößte Hersteller von Schallplatten ist. Erstaunlich, dass in der heutigen Zeit die Platte wieder so einen Boom erlebt. Auch junge Menschen finden Gefallen an den schwarzen Scheiben und dem Umgang mit der alten Technik. 2021 wurden 4,5 Millionen Schallplatten in Deutschland verkauft, laut den Daten vom Bundesverband der Musikindustrie. Seltene oder ausgefallene Platten erzielen zum Teil immer noch Höchstpreise.“
Czech Made
Ralf Urbaczyk aus Eisleben erwähnt eine andere Folge der Serie:
„Ich fand es interessant, was Sie zum tschechischen Hersteller von Fotomaterial Foma Bohemia in Ihrer Rubrik Czech Made zu erzählen wussten. Ich selbst kann mich an Fotopapier und Filme von Foma Bohemia gar nicht mehr erinnern. Nachdem ich Ihr Programm hörte, weiß ich wieder etwas damit anzufangen. Was mir in Zusammenhang mit Fotografie in Erinnerung blieb, ist die Firma oder Marke Meopta. Ich weiß nicht, ob sie etwas mit Foma Bohemia zu tun hatte oder eher dem heutigen gleichnamigen Produzenten von optischen Systemen für Waffen zuzuordnen ist. An Meopta Schmalfilmkameras oder Dunkelkammerausrüstungen wie Vergrößerungsgeräte vom Typ Axomat kam früher kaum jemand vorbei, der sich intensiver mit Fotografie beschäftigt hat.“
Sie haben Recht, Herr Urbanczyk, Meopta, 1946 gegründet als tschechoslowakischer staatlicher Betrieb, entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Hersteller von Vergrößerungsgeräten und Kinoprojektoren. In den 1970er Jahren wurden weite Teile der Produktion auf Militäroptik umgestellt. Heute handelt es sich um eine tschechisch-amerikanische Unternehmensgruppe mit dem Schwerpunkt auf optische Systeme für Abbildungs- und Beleuchtungssysteme. Sie ist auf die Märkte für Verbraucher, Industrie und Militär spezialisiert.
Petra Kugler aus Ottenau schreibt, sie bedauere, dass die Kurzwellen-Übertragungen von Radio Prag International weggefallen sind:
„Ganz besonders sind uns noch die damaligen 6055 KHz und die Mittelwelle 1286/1287 KHz in freudiger Erinnerung. Wir hoffen, dass die Sendeanlage von Shortwaveservice erhalten bleiben kann und ab 2023 auch wieder die deutschsprachigen Programme von Radio Prag International hörbar sein werden.“
Lutz Winkler aus Schmitten im Taunus bedankt sich für das Interview mit Christian Milling vom shortwaveservice und die klärenden Worte zum Ende der Kurzwellensendungen. Er selbst meint dazu:
„Ich stand der Ausstrahlung auf Kurzwelle immer kritisch gegenüber – zumal viele Monate im Jahr aufgrund der Ausbreitungsbedingungen sowieso kein Empfang in Deutschland möglich war. Nun höre ich Radio Prag International über das Internet – vorzugsweise über den Streamingkanal für die Auslandssendungen. Vielleicht könnten Sie die Sendezeiten (Programmschema) und die Streamingadresse auf der Website veröffentlichen. Ich habe einfach gewartet, bis die deutsche Sendung kommt.“
Die neue Senderreihe „Die zehn berühmtesten tschechischen Maler“ habe ihn überrascht, schreibt Lutz Winkel weiter:
„Ich finde sie sehr schön gemacht und sehr gut gestaltet. Ebenso das ergänzende Material im Youtube-Video auf der Website. Von Josef Mánes wusste ich bisher noch nichts – aber das Bild ‚Josefína‘ ist wirklich wunderschön und bemerkenswert. Ich freue mich auf weitere Beiträge und Neuentdeckungen durch die Sendereihe.“
Recherchen und Ahnenforschung
Das Zusammenleben von Tschechen und Deutschen inmitten Europas war das Thema einer Ausstellung in der Bayerischen Repräsentanz in Prag im November. Christiane Veyssière aus Lauf an der Pegnitz hat auf unseren Bericht dazu reagiert:
„Eigentlich hat mich der Zufall auf Ihren Beitrag geführt. Ich freue mich sehr, dass in Prag eine ähnliche Ausstellung wie in Lauf an der Pegnitz (Mittelfranken, Bayern) stattgefunden hat, dieser schönen Stadt mittlerer Größe, deren ‚Wenzelsburg‘ bereits mehrere Ausstellungen zur tschechischen Kultur gestern und heute beherbergt hat. Das große Ereignis war aber in meinen Augen der 1. Oktober 2022, als die Wenzelsburg als ‚Deutsch-Tschechisches Kulturzentrum Lauf-Wenzelsburg‘ eingeweiht und die Fotoausstellung ‚Setkání – Begegnungen‘ feierlich eröffnet wurde.“
Sie lebe seit Herbst 2015 als Rentnerin in Lauf an der Pegnitz und habe 2018 begonnen, über die Laufer Burg sowie Karl IV. als König und Kaiser zu recherchieren:
ZUM THEMA
„Ich danke den tschechischen Historikern, die auf Deutsch, Französisch oder Englisch publizieren oder übersetzen lassen... Ich habe in den letzten vier Jahren gerne die Beiträge von Radio Prag International zu Karl IV. gelesen: kurz, sehr informativ, auf Deutsch. Ich danke Ihnen dafür, denn eins kann ich nicht: die tschechische Sprache!“
Eine Zuschrift hat uns von Rolf Ladek aus Plauen erreicht. Er hat sich mit der Geschichte seiner Vorfahren befasst und festgestellt, dass sein Urgroßvater in Prag beerdigt wurde. Das hat Herrn Ladek dann zu weiteren erfolgreichen Nachforschungen gebracht. Für die Unterstützung, die er dabei von Prager Institutionen erhalten hat, möchte er sich hier im Hörerforum bedanken. Wir haben mit ihm telefoniert:
„Der letzte Hinweis kam vom Militärarchiv in Prag. Dort wurden tatsächlich die letzten Einträge gefunden, in welchem Krankenhaus in Prag mein Urgroßvater zuletzt war, an welcher Krankheit er litt, daran auch gestorben ist und so tatsächlich in Prag beigesetzt wurde. Damit ist jetzt für mich die Geschichte mit meinem Urgroßvater schlüssig bekannt und auch beendet. Ich würde mich also bei den Prager Kirchengemeinden, die mir bei der Suche nach meinem Urgroßvater wunderbar geholfen haben, ganz herzlich bedanken.“
Auch Walter Tattermusch aus Stuttgart hat zu seinen Ahnen geforscht. In seiner Zuschrift verweist er auf unseren Artikel über den sogenannten Slánský-Prozess gegen die damaligen Spitzen der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei vor 70 Jahren. Einer der Angeklagten in diesem Prozess sei Evžen Klinger gewesen, der mit einer Haftstrafe davon gekommen sei, schreibt Walter Tattermusch:
ZUM THEMA
„Evžen Klinger arbeitete als Journalist im Londoner Exil unter dem Pseudonym Synek für die Emigranten-Zeitschrift ‚Czechoslovak‘. Meine ‚Tante‘ Blanka Tattermusch (ihr Vater war ein Bruder meines Großvaters) arbeitete ebenfalls für diese Emigranten-Zeitschrift und lernte ihn dort kennen. Blanka und Evžen Klinger heirateten am 14. August 1942 in Paddington. Ihre Kinder wurden in London geboren. 1946 kehrte die Familie in die befreite Tschechoslowakei zurück, wo Evžen Klinger zunächst als Sektionschef die Informationsabteilung des Außenministeriums leitete. Nach der Machtübernahme durch die Kommunisten haben sich diese dann an ihn erinnert. Seine Personalakten im Archiv des Außenministeriums sind – wie ein Mitarbeiter des Archivs sagte – ein Schatz, der noch gehoben werden sollte…“
Schreiben Sie uns an Radio Prag International, deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik oder per E-Mail an [email protected].
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