Im Briefkasten: Homepage, Volksmusik, Hitler-Souvenirs

Foto: Bruno Glätsch, Pixabay / CC0 Public Domain

Hitler-Bilder auf Souvenirs in Tschechien, böhmische und mährische Volksmusik und der neue Internet-Auftritt von Radio Prag. Das sind die Themen, die Sie in Ihren Briefen angesprochen und kommentiert haben.

Foto: Bruno Glätsch,  Pixabay / CC0 Public Domain
Wie üblich bedanken wir uns sehr herzlich für Ihre Briefe, E-Mails und Zuschriften. Aus Ihren Kommentaren werden wir in den folgenden Minuten zitieren. Einleitend noch ein paar Stimmen zu unserer neuen Web-Seite, die schon im Hörerforum vor zwei Wochen ein viel diskutiertes Thema war. Dietmar Wolf aus Hammelburg schreibt dazu:

„Von der Übersicht her gefällt mir die neue Seite sehr gut, modern und zeitgemäß. Ok, das Auffinden von manchen Dingen ist etwas anders jetzt, aber wer rastet, der rostet – oder wie man auch sagen könnte: Wer suchet, der findet.“

Karl Heinz Grüttner aus Nobitz meint:

Bald auch der Live-Sendeplan

„Die Web-Seite von Radio Prag erscheint im völlig neuen Design. Das Layout ist gelungen, sehr schön übersichtlich und lässt, wie man es schon vorher von Radio Prag gewohnt war, keine Wünsche offen. Im Gegenteil, das Informationsangebot ist noch umfangreicher geworden. Ein wirklich perfekter Web-Auftritt! Eine hervorragende Leistung. Glückwunsch! Allerdings, der Link zum Live-Sendeplan führt zunächst noch ins Leere. Jedenfalls konnte ich dort noch keine Eintragungen entdecken.“

An der neuen Webseite wird derzeit noch weiter gearbeitet, und die Inhalte werden schrittweise ergänzt. Wir können Ihnen jetzt versprechen, Herr Grüttner, dass die Tabelle mit dem Live-Sendeplan bis Ende dieser Woche dort zur Verfügung stehen wird.

Foto: Kai Stachowiak,  Pixabay / CC0 Public Domain
Martina Pohl aus Überlingen hat uns ihren ersten Empfangsbericht in diesem Jahr zugesandt und dazu geschrieben:

„Bei einem meiner Besuche auf Ihrer Homepage ist mir sofort die neugestaltete Webseite von Radio Prag aufgefallen. Sie gefällt mir soweit schon, aber die Gestaltung Ihres bisherigen Auftritts hätte von mir aus gar nicht verändert werden müssen. Ihre ‚alte‘ Homepage fand ich einfach super, ohne dass man was hätte verändern müssen. Mit dieser Meinung stehe ich wahrscheinlich alleine da. Besonders schade finde ich es, dass Sie auch diese Unsitte der Cookies nutzen. Ich möchte an dieser Stelle gar nicht aufzählen, was man mit diesen Cookies alles anstellen kann. Wenn mir irgendein Dritter Daten auf meinen Rechner schreiben will, dann empfinde ich das schon als Nötigung.“

Radio Prag hat Cookies auch schon früher genutzt. Sie sind nötig, um zum Beispiel statistische Angaben über die Besucher speichern zu können. Neu im Zusammenhang mit dem neuen Internet-Auftritt ist ein Hinweis auf die Nutzung der Cookies und die Bitte um eine Zustimmung dazu, die unten auf der Seite stehen. Dies wird per Gesetz vorgeschrieben und ist nicht anders möglich. Bei Radio Prag hat diese Warnung bisher gefehlt, was nun aber nachgeholt werden musste.


Jarmila Šuláková  (Foto: Ota Nepilý,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Nach langer Zeit hat sich unser langjähriger Hörer Wolfgang Brodöhl mit einem sehr persönlichen Brief bei uns gemeldet. Dafür gebe es zwei Gründe, leitet er seine E-Mail ein. Erstens bedankt er sich als Freund tschechischer Volkskunst und Volksmusik für den Gedenkbeitrag anlässlich des Todes von Jarmila Šuláková:

Freund tschechischer Volksmusik

„Nach der traurigen Meldung vom Tod dieses Sterns der tschechischen Volksmusik hatte ich auch auf eine Würdigung dieser verdienten Künstlerin durch Ihren Sender gehofft. Und so freut es mich sehr, dass Lothar Martin ihr seinen Beitrag gewidmet hat, in dem er nicht nur über den Werdegang dieser hochverdienten Volksliedsängerin berichtete, sondern die Künstlerin mit vielen unvergesslichen Liedern in der Aufnahme von Supraphon noch einmal zum Klingen brachte, uns in die Gegenwart zurückrief, sie würdigend in den Mittelpunkt stellte. Jarmila Šuláková hat mich mit ihren Liedern viele Jahrzehnte meines Lebens begleitet, und die Kassette ‚Okolo Súče‘ war eine der ersten Musikaufnahmen in meiner Sammlung tschechischer Volksmusik, der ich auch eine tschechische Freundschaft verdanke.“

Foto: Archiv des Tschechischen Rundfunks - Radio Prag
Und Herr Brodöhl erläutert, dass Radio Prag vor einigen Jahrzehnten eine Hörerzuschrift von ihm veröffentlicht hatte, in der er über seine Liebe zur tschechischen Volksmusik berichtete:

„Als Reaktion darauf erhielt ich Post einer Dame aus Soběslav, die sich über meine Liebe zu der tschechischen Kultur sehr gefreut hat. Daraus entstand eine jahrzehntelange Freundschaft. Nach ihrem Tode ging diese Freundschaft auf ihre Tochter über, mit der auch heute noch ein ständiger Kontakt besteht. Supraphon reagierte ebenfalls auf die Hörerzuschrift und schenkte mir ein tschechoslowakisches Volksliederbuch mit Texten und Noten. So hat Ihr Sender dazu beigetragen, dass eine Lebensfreundschaft über die Grenzen hinweg entstanden ist.“

Herr Brodöhl vermisst sehr die Volksmusik- beziehungsweise die Volkskunstbeiträge, die es bei Radio Prag noch vor 1989 gab.

Chodské slavnosti  (Foto: Monika Kreuzová,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
„Wir haben im letzten Jahr zum wiederholten Mal die Chodské slavnosti in Domažlice besucht und uns mitreißen lassen von der Begeisterung der Tausende von Besuchern, die mit ihrer Liebe zur Volksmusik ein Bekenntnis zur echten tschechischen Kultur abgelegt haben. In unserem jahrelangen Urlaubsort Bad Brambach an der tschechischen Grenze konnten wir über den Sender Vltava sonntags vor wenigen Jahren immer eine halbstündige Volksmusiksendung Zděnek Bláhas oder des von uns überaus geschätzten Jaroslav Krčeks hören, aber leider wurde diese Sendereihe auch eingestellt.“

Hitler-Bilder auf Souvenirs

Foto: Archiv des Militaria-Verlags Naše Vojsko
Der zweite Grund, weshalb er sich melde, sei der Bericht, dass in der Tschechischen Republik ein Militaria-Verlag offensichtlich mit dem profitablen Verkauf von Hitler-T-Shirts und Hitler-Tassen eine interessierte Käuferschaft bedienen wollte. Herr Brodöhl schreibt dazu:

„Erst gestern habe ich die mich sehr beeindruckende Ausstellung ‚Verlorenes Gedächtnis‘ im Münchener Tschechischen Zentrum besucht, in der über die Zwangsarbeit der tschechischen Bevölkerung im Protektorat während der Nazidiktatur anhand persönlicher Schicksale berichtet wurde. Es ist mir unbegreiflich, wie man heute mit Hitlers Konterfei, dem erklärten Feind Ihrer Nation, gesellschaftliche Anerkennung und Aufmerksamkeit erregen will. Und dass es als schick gilt, diese Symbole des Feindes zu tragen, obwohl dieser Mensch mit seinem System die Vernichtung Ihres Volkes geplant hatte, obwohl es Terezín, Lidice, Ležáky, Auschwitz, Buchenwald, Sachsenhausen und Dachau gab. Die Öffentlichkeit geht jetzt sehr unbekümmert mit solchen Aktivitäten um.“

„Ballade für einen Banditen“
Soweit Wolfgang Brodöhl mit seinem umfangreichen Kommentar. Auf den Bericht über die Tassen und T-Shirts mit Hitlers Abbildungen haben auch einige Facebook-Besucher von Radio Prag reagiert: Schlimm! bemerkte dazu Susanna Frank. Grausam! schrieb Andy Muecke.

Um ein bisschen optimistischer abzuschließen, noch eine Zuschrift von Frank Unglaube aus Hamburg. Auch sie betrifft die Sendereihe MusikCzech, allerdings nicht die über Jarmila Šuláková, sondern die über den Komponisten Miloš Štedroň und seine „Ballade für einen Banditen“:

„Die Rubrik MusikCzech hat mir diesmal besonders gut gefallen. Das waren wirklich sehr schöne Klänge, die ich mir mehrmals im Internet angehört habe. Ich bin hin und her gerissen von dieser schönen Musik. Abgesehen davon finde ich die tschechische Musik eigentlich immer sehr hörenswert. Bitte machen Sie weiter so.“

Und das war’s schon wieder für heute. Wir freuen uns, wenn Sie uns weiter schreiben, und zwar an: Radio Prag – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik, oder per E-Mail an: [email protected]. Machen Sie es gut, auf Wiederhören in zwei Wochen!