Im Briefkasten im Oktober: Museen, Zeman, Energiepreise
Die neue Sendereihe über die Museen in Tschechien, der Gesundheitszustand des Staatsoberhauptes und steigende Energiepreise – unter anderem diese Themen wurden in der Hörerpost kommentiert.
Willkommen zum Hörerforum, liebe Hörerinnen und Hörer. Zum Auftakt unsere Quizfrage für den Monat November:
Schon seit zehn Jahren gehört der „Ritt der Könige“ zum immateriellen Kulturerbe der Unesco. Der berühmteste dieser Umzüge ist der „Ritt der Könige“ in Vlčnov. Zu seinem Weltruf trug ein bekannter mährischer Maler mit seinem impressionistischen Bild aus dem Jahr 1897 bei. Wie heißt der Künstler, der den volkstümlichen Brauch eingefangen hat?
Schicken Sie uns den Namen des Künstlers, der sich in seinem Werk mit der Mährischen Slowakei, ihren Bewohnern, ihrem Alltag, aber auch ihren Festen und Feiern beschäftigt hat, und zwar an: [email protected].
Die richtige Antwort im Oktober hieß Lata Brandisová. Das ist der Name der einzigen Frau, die bei der Steeplechase von Pardubice gesiegt hat. Dazu kam es im Jahr 1937.
Unter anderem Andrea Hielscher aus Deutschland bekommt für ihre Antwort einen Sachpreis von Radio Prag International. Herzlichen Glückwunsch!
Und nun zu Ihren Briefen und Zuschriften, liebe Hörerinnen und Hörer. Im Oktober haben wir eine neue Sendereihe gestartet und sind damit auf großes Echo gestoßen:
Siegbert Gerhard aus Frankfurt am Main schreibt dazu:
„Mit der seit dem 15. Oktober an jedem Freitag präsentierten Serie zur Vorstellung von insgesamt zehn tschechischen Museen ist Radio Prag International ein großer Wurf gelungen. Ich bin begeistert und werde alle Folgen anhören. Lob für die Internetpräsenz zur Serie in Text und Klasse-Bildern auf Ihrer toll gestalteten Homepage. Ein jeweils prima Museumsrundgang via Radio, der Lust auf einen Besuch direkt und live vor Ort macht.“
Rainer Christoph hat den Bericht über das Škoda-Museum gelobt, aber auch, und vor allem das Museum selbst.
„Es ist in der Tat ein unglaublich gut strukturiertes und modernes Museum. Der Besucher erfährt viele Neuigkeiten über die Geschichte der weltweit bekannten Automarke. Ich habe das Museum 2019 mit zwei Freunden besucht, wir waren und sind begeistert.“
Martina Pohl aus Überlingen verspricht:
„Mit großem Interesse werde ich die neue Sendereihe über die lohnenswerten Museen in Tschechien verfolgen. Kurzweilig, spannend und lehrreich hat mich der erste Teil über das Nationale Technikmuseum begeistert. Ich freue mich schon auf die neun verbleibenden Folgen.“
Das Arztgeheimnis
Roland Ruckstuhl aus Egg bei Zürich kommentiert ein Thema, das in Tschechien derzeit aktuell ist, nämlich die Erkrankung von Miloš Zeman. Der Staatspräsident wird bereits seit über drei Wochen im Krankenhaus behandelt:
„Das Arztgeheimnis ist in der Schweiz sehr wichtig. So auch in Tschechien. Trotzdem fällt Zeman in einer wichtigen Zeit aus. Deshalb ist es verständlich, dass man mehr wissen will, ob und wann Zeman wieder zur Verfügung steht. Dass man sogar versucht, illegal an ihn heranzukommen, ist bedenklich und zeigt die Brisanz. Das ist halt, wenn man – Entschuldigung für die Wortwahl – einen Greis zum Staatsoberhaupt macht. Tschechien ist in der Schweiz zurzeit ein Thema. Das Schweizer Radio hat ausführlich Hintergrundberichte und Talksendungen über die Wahlen in Tschechien ausgestrahlt.“
Martina Pohl aus Überlingen geht einem Problem nach, das man derzeit überall in Europa zu spüren bekommt:
„An den Zapfsäulen der Tankstellen ziehen die Spritpreise mächtig an. Da überlegt man schon genau, ob die eine oder andere Fahrt wirklich notwendig ist. Auch die Strom- und Gaspreise steigen nicht nur in Deutschland weiter. Eine Tarifbremse hat man daher in Frankreich beschlossen. In Spanien hat sich der Strompreis im Vergleich zum letzten Jahr verdreifacht. Angeblich ist der Gaspreis im Großhandel um 250 Prozent gestiegen. Innenpolitische, aber auch außenpolitische Faktoren treiben die Preise nach oben. Zum einen gab es in Großbritannien eine lange Windflaute, und die Sache mit dem Brexit kommt auch noch hinzu. In Brasilien wirkt sich die Dürre auch auf die Stromproduktion aus. Der russische Präsident hat den Energiekonzern Gazprom dazu angewiesen, die Gaslieferungen nach Europa zu verknappen. Die Gaspipeline Nord Stream 2 will er damit aufwerten. Durch die Ukraine hat Gazprom die Gaslieferungen stark reduziert. Auch die Hitzewelle in Asien ließ dort die Klimaanlagen bei Tag und Nacht laufen, wodurch der Strombedarf nicht unerheblich gestiegen ist. Dass dringend im Bereich Klimaschutz einiges getan werden muss, steht außer Frage. Deshalb erfordern Klimaschutzmaßnahmen höhere Preise. Die CO2-Bepreisung sorgt zusätzlich für steigende Endkundenpreise. Auf die Bürger wird noch einiges an Kosten zukommen.“
Ein weiteres Problem, das Dieter Feltes aus Pyrbaum beschreibt, ist für Tschechen und Deutsche das gleiche: der Chip-Mangel, der hierzulande unter anderem die Produktion beim Autohersteller Škoda bremst:
„Weltweit ist seit einigen Tagen beziehungsweise Monaten ein Chip-Mangel aufgetreten. Auch bei Ihnen ist dies der Fall. Ich wollte mir zum Beispiel ein neues Festnetztelefon kaufen. Im Elektronik-Markt habe ich das gewünschte nicht bekommen. Mir sagte der Verkäufer, dass wegen des Chip-Mangels zurzeit keine Telefone hergestellt werden können. Ich hoffe, dass sich das baldmöglichst ändert.“
Die Zwangskollektivierung nach dem Zweiten Weltkrieg
Reinhard Westphal aus Rostock äußert sich zur Sendung von Radio Prag International vom 23. Oktober:
„Die Beiträge waren nicht nur informativ, sondern auch ausgesprochen interessant. Die Zwangskollektivierung der Bauern nach dem Zweiten Weltkrieg vollzog sich nicht nur in der Tschechoslowakei, sondern auch in den anderen sogenannten sozialistischen Ländern. Diese Thematik wurde ebenso in unseren Familien weit nach 1955 diskutiert. Ihr Beitrag war erstklassig, weil er eine Kombination aus eigenen Recherchen, Interviews mit Hinterbliebenen beziehungsweise deren Kindern und Historikern darstellte. Der Sprachkurs wusste zu gefallen. Besonders interessant erschien mir der Beitrag über den Opernsänger Petr Nekoranec. Hier hätte ich mir die eine oder andere Gesangsprobe gewünscht. Aber unter dem Strich eine wirklich tolle Sendung.“
Frank Helmbold aus Rotenburg hat uns einen Empfangsbericht geschickt, den wir gerne mit einer QSL-Karte belohnen. Allerdings hat er nicht die Sendungen von Radio Prag International gehört, sondern die Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks. Er schreibt dazu:
„Aufregende Zeiten momentan sowohl in Tschechien als auch bei uns in Deutschland! Wir wollen hoffen, dass alles bald in geordnete Bahnen kommt. Für mich als Funkamateur und Radiointeressierten ist natürlich auch der Rückzug vieler Länder von der Mittelwelle ein wichtiges Thema. Einerseits eröffnet das Freiwerden vieler Frequenzen die Möglichkeit, weiter entfernte Sender zu hören, andererseits bedeutet es aber auch einen Verlust an Programmvielfalt. Wenn ich richtig informiert bin, ist die Abschaltung des letzten verbliebenen Mittelwellen-Senders des Tschechischen Rundfunks zum Ende dieses Jahres eine beschlossene Sache. Ich nehme das zum Anlass, einen Empfangsbericht für das Programm ČRO Dvojka zu schreiben und Sie zu bitten, ihn mir mit einer QSL-Karte zu bestätigen.“
Gehört hat Frank Helmbold das Programm, das vom Sender Moravské Budějovice – Domamil auf der Frequenz 1332 kHz ausgestrahlt wurde:
„Ich habe mir mit Absicht diese Frequenz ausgesucht, weil sie von einem schwächeren Sender ausgestrahlt wird. Auf 639 und 954 kHz kann man ČRO Dvojka hier natürlich viel leichter und oft sogar tagsüber hören, besonders im Winter. Diese beiden Sender gehören zu den stärksten, die man in Norddeutschland auf Mittelwelle hören kann.“
Und zum Schluss eine Frage von Herr oder Frau Astler, die wir per E-Mail kürzlich bekommen haben.
„Seit einiger Zeit fahren die Züge von Prag nach Brünn über Havličkův Brod. Was passiert auf der Strecke über Kolín / Pardubice / Česká Třebová? Ist dort ein großer Umbau im Gange?“
Genau. Der Haupteisenbahnkorridor wird stufenweise modernisiert, derzeit unter anderem am Streckenabschnitt zwischen Brandýs nad Orlicí / Brandeis an der Adler und Ústí nad Orlicí / Wildenschwert. Die Bauarbeiten sollen im kommenden Jahr fortgesetzt werden, so dass man auch weiterhin mit der Umfahrt über Havlíčkův Brod / Deutschbrod rechnen muss.
Und das war’s für heute. Schreiben Sie uns bitte weiter an die Adresse: Radio Prag International – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik oder per E-Mail an: [email protected].