Import statt Export: Tschechien will Energiepolitik ändern
Die Tschechische Republik führt jährlich rund 20 Prozent ihrer Stromproduktion aus. Den neuen energiepolitischen Plänen zufolge soll sich dies aber grundsätzlich ändern: 2040 sollen ungefähr fünf Prozent des Strombedarfs hierzulande eingeführt werden.
Am Energieplan für die kommenden 25 Jahre wird im Industrieministerium gearbeitet, und er soll bis Ende dieses Jahres der Regierung vorgelegt werden. Unter anderem wird davon ausgegangen, dass die Stromherstellung aus Kohle schrittweise heruntergefahren wird. Neue Atommeiler sollen indes später gebaut werden, als bisher geplant war. Gerechnet wird damit, dass der Energieverbrauch hierzulande weiter ansteigt, die Energieproduktion aber auf dem derzeitigen Niveau bleibt.
Die Tschechische Republik führt jährlich rund 20 Prozent ihrer Stromproduktion aus. Das entspricht etwa der Jahresproduktion im Atomkraftwerk Temelín. Nach den neuen Plänen soll dürfte aber in Zukunft der Import günstiger werden. Deswegen will Tschechien bis 2040 dorthin kommen, ungefähr fünf Prozent seines Strombedarfs zu importieren.Wegen niedriger Strompreise sind manche Kraftwerke bereits heute unrentabel, so zum Beispiel auch das moderne Gas-Kraftwerk in Počerady. Wegen der niedrigen Strompreise hat der halbstaatliche Energiekonzern ČEZ vor kurzem auch die Ausschreibung für den Ausbau von zwei neuen Blöcken im Atomkraftwerk Temelín gestoppt. Mit dem Ausbau wird nun erst in den Jahren 2033 bis 2037 gerechnet. Im Jahr 2040 sollen dem Energiekonzept zufolge etwa 50 Prozent der Stromproduktion in Tschechien eben von Atomkraftwerken gesichert werden.