Tschechien liegt beim Stromexport weltweit auf Rang fünf
Die Tschechische Republik hat im vergangenen Jahr 16,9 Terawattstunden Strom exportiert. Damit lag der Strom-Export das vierte Jahr in Folge um die 17 Terawattstunden. Über die europäischen Netze floss mehr Strom aus Tschechien in andere Länder als umgekehrt.
Die Energieregulierungsbehörde (ERÚ) hat Anfang Februar die vorläufigen Daten für das Jahr 2014 veröffentlicht. Die genauen Angaben liegen aber bereits bis Ende November vor: In jener elfmonatigen Periode lag der Import bei 9862 Gigawattstunden und der Export bei 25.706 Gigawattstunden. Der Netto-Exportüberschuss erreichte somit 15.844 Gigawattstunden. Nach den vorläufigen Daten für das gesamte Jahr 2014 lag der Netto-Ausfuhrüberschuss bei 16.831 Gigawattstunden. Die Zahlen zeigen, dass Tschechien mehr elektrische Energie ausgeführt hat, als im AKW Temelín produziert wurde. Die Jahresproduktion des südböhmischen Kernkraftwerks erreichte knapp 15.000 Gigawattstunden. Der Verbrauch der tschechischen Haushalte liegt bei ungefähr 14.800 Gigawattstunden pro Jahr. Das Allzeithoch wurde im Jahr 2012 erreicht, und zwar mit 17.120 Gigawattstunden. Die Tschechische Republik gehört seit mehreren Jahren zu den größten Stromexporteuren in Europa und in der Welt. Das Land belegt im weltweiten Vergleich Rang fünf. Etwa die Hälfte des hierzulande produzierten Stroms entsteht durch die Verbrennung von Braunkohle.
Die Energie-Ausfuhr wird seitens des Umweltministers Richard Brabec kritisiert. Ihm zufolge sollte der Staat als Besitzer der nutzbaren Bodenschätze besser kontrollieren, wie mit der Kohle umgegangen wird. Umweltschützer machen in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass Landzerstörung, Luftverschmutzung und Gesundheitsprobleme der Bürger die Folgen dieser Energiepolitik seien.
Demgegenüber lobt Präsident Miloš Zeman den Strom-Export. Seiner Meinung nach handle es sich beim Strom um eine Handelsware wie jede andere, und sein Export bringe einen mehrfachen Netto-Gewinn.