Innenminister Chovanec: Bedingungen in Flüchtlingslagern besser geworden
Die Bedingungen in den tschechischen Flüchtlingslagern verbessern sich. Dies haben Innenminister Milan Chovanec (Sozialdemokraten) und Ombudsfrau Anna Šabatová nach einem gemeinsamen Treffen am Dienstag konstatiert.
„Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir gemeinsame Interessen haben. Wir wollen nicht die Menschen in ihrer Freiheit einschränken. Unsere Meinungen darüber, wie für die Sicherheit in den Flüchtlingseinrichtungen gesorgt werden soll, sind unterschiedlich. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass wir imstande sind, miteinander zu reden.“
Eine der wichtigen Fragen bleibe auch weiterhin offen, sagte die Ombudsfrau jedoch nach der Zusammenkunft mit dem sozialdemokratischen Ressortchef:„Der wichtigste Streitpunkt besteht darin, wo Familien mit Kindern untergebracht werden: ob in Zastávka bei Brünn oder in Bělá-Jezová. Wir halten die Bedingungen in Zastávka für Familien mit Kindern besser als anderswo. Zudem sind wir der Meinung, dass in den Flüchtlingslagern keine Mitarbeiter von Sicherheits-Agenturen beschäftigt werden sollen, sondern vor allem qualifizierte Zivilangestellte.“
Die Ombudsfrau besprach mit dem Innenminister zudem den Mangel an Dolmetschern. In den Flüchtlingslagern hierzulande leben Angehörige von 29 Völkern. Arabisch sprechende Dolmetscher gibt es in diesen Einrichtungen durchaus. Doch es sei nicht einfach, Persisch sprechende Dolmetscher zu finden, räumte der Minister ein.„In Tschechien gibt es meinen Informationen zufolge nur drei amtlich geprüfte Dolmetscher für Farsi. Wir versuchen auch, Helfer zu finden, die die Sprache beherrschen, selbst wenn sie nicht amtlich geprüfte Dolmetscher sind. Sie könnten den Flüchtlingen bei der Kommunikation mit den Ärzten helfen. Für die offiziellen Kontakte mit den Behörden dürfen wir aber nur amtlich geprüfte Dolmetscher nutzen.“
Milan Chovanec will sich im November wieder mit Anna Šabatová zusammensetzen, um die Lage in den Auffanglagern erneut auszuwerten. Die Flüchtlingslager sind zurzeit nicht überfüllt. In Bělá-Jezová, wo 700 Menschen untergebracht werden können, wohnen derzeit 252 Flüchtlinge.