Jubiläumsfilmfestspiele von Karlovy Vary sind zu Ende

Krzysztof Krauze und Krystyna Feldman (Foto: CTK)
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Am vergangenen Samstag gingen die 40. Internationalen Filmfestspiele Karlovy Vary/Karlsbad zu Ende. Wer den Hauptpreis des Festivals davongetragen hat, sagt Ihnen Jitka Mladkova:

Regisseur Krzysztof Krauze und Schauspielerin Krystyna Feldman  (Foto: CTK)
Mit dieser recht flotten Melodie, begleitet von Bildern auf der Leinwand, platzte der Vorspann des Karlsbader Filmfestivals vor jeder Filmvorführung in den dunklen Zuschauerraum. Und zwar in Anspielung an sein 40jähriges Bestehen mit dem abschließenden Slogan "Das Leben beginnt erst mit Vierzig!" Im Angebot waren insgesamt 220 Spiel- und etwa 40 Kurzfilme. Das war etwas weniger im Vergleich zum Vorjahr, doch was das Publikumsinteresse anbelangt, ist mit den diesjährigen 142 000 Zuschauern ein neuer Festivalrekord aufgestellt worden. Für neun Tage ist die westböhmische Kurstadt zu einem wahren Nabel der Kinowelt geworden. Gleich zu Festivalbeginn haben ihr hochkarätige Filmstars wie z.B. Robert Redford, Sharon Stone oder Liv Ullmann einen Besuch abgestattet. Auch nach deren Abreise aus Karlsbad musste das Publikum nicht über einen Mangel an Filmschaffenden klangvoller Namen klagen. Viele von ihnen haben ihre Streifen bereits in Cannes, bei der Berlinale oder bei anderen bedeutenden Festivals gezeigt, einige hingegen haben in Karlsbad der Weltpremiere ihrer Filmwerke beigewohnt. Um den Hauptpreis des 40. Filmfestivals von Karlovy Vary, den Kristallglobus, bewarben sich diesmal 14 abendfüllende Filme. Mit dem begehrten Preis wurde am Samstag während des Galaabends im Grossen Saal des Hotels Thermal der polnische Film Moj Nikifor (Mein Nikifor) des Regisseurs Krzysztof Krauze gekürt. Seine Freude war riesig. Vor den Kameras und Mikrophonen der anwesenden Journalisten gestand er auch:

Krzysztof Krauze und Krystyna Feldman in Karlovy Vary  (Foto: CTK)
"Das war ein schwieriger Film, vielleicht sogar der schwierigste in meinem bisherigen Filmschaffen".

Der Regisseur verwies u.a. darauf, dass die Vorbereitungen zu seinem Film, genauer gesagt das Zustandekommen des Drehbuchs, fast vier Jahre dauerten. An einen Erfolg dieses Films habe er aber fest geglaubt. Krauze schaut jedoch wieder nach vorne. In zwei Wochen beginne er Dreharbeiten zu einem neuen Spielfilm und müsse deshalb sofort vergessen, was in Karlsbad geschah, um wieder ein ganz normaler Filmregisseur zu sein.

Der siegreiche Film in der Kategorie Spielfilm, " Moj Nikifor", erzählt die Lebensgeschichte eines polnischen Vertreters der naiven Malerei, Nikifor Krynicki. Und auch die Filmrolle dieses Malers, der sich, der Schrift und des Lesens unkundig, nur durch die Mittel der Malkunst zur Lebensrealität äußern konnte, wurde mit einem Festivalpreis bedacht. Seine Verleihung sorgte beim Publikum für eine Überraschung: den Kristallglobus für die männliche Hauptrolle nahm die 80 jährige polnische Schauspielerin Krystyna Feldmann entgegen. Auch sie hat sich sehr gefreut. Diese Auszeichnung, wie sie sagte, sei für sie ein Ausdruck der Anerkennung durch sachkundige Cineasten - Filmschaffende, Filmfachkritiker u.a. Und noch etwas mehr: "Ein solcher Preis verleiht Flügel", behauptet Krystyna Feldmann.

Jitka Mladkova blickte auf das 40.Filmfestival in Karlovy Vary zurück. Mehr erfahren Sie am Sonntag in der Sendereihe "Kultursalon."