Juli-Trend: Positive Entwicklung für die tschechische Industrie

Foto: Archiv Radio Prag

Die tschechische Industrie wächst. Im Juli wurde ein Anstieg von 8,6 Prozent verzeichnet, wie das Tschechische Statistikamt am Montag mitteilte. Der Zuwachs lag im Vormonat Juni bei 8,3 Prozent. Den Hauptanteil am Wachstum hat die Automobilindustrie. Auch der Export entwickelte sich im Juli positiv, hingegen musste die Bauproduktion einen Einbruch von 3,7 Prozent hinnehmen.

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Das Wachstum von 8,6 Prozent müsse allerdings um den Faktor der Arbeitstage bereinigt werden, so das Statistikamt weiter. Es läge danach noch bei sechs Prozent. Die Produktion von Kraftwagen sowie Anhängern sei zwischenjährlich um 46,6 Prozent gestiegen. Das Statistikamt machte darauf aufmerksam, dass die Ergebnisse dieser Monate von den landesweiten Sommerferien beeinflusst seien. In der Industrie habe der Umfang neuer Aufträge im Juli um 17,6 Prozent zugenommen, auch hierbei sei die Automobilproduktion führend gewesen.

„Die Ergebnisse der Industrie sind trotz der momentanen Risiken in Europa sehr zufriedenstellend“, kommentierte der Analyst Petr Dufek von der Tschechoslowakischen Handelsbank AG (ČSOB) die Zahlen. „Die Industrie bleibt auch weiterhin der Hauptmotor der tschechischen Wirtschaft und zugleich einer der bedeutendsten Schöpfer von Arbeitsplätzen“, so Dufek weiter. Petr Smutný von der Beraterfirma PcW ČR meinte, die Industrie erfreue sich nun der Auswirkungen des positiven Trends aus dem Vorjahr und zu Beginn dieses Jahres. In den kommenden Monaten werde sich jedoch zeigen, wie groß der Einfluss der zuletzt negativen Entwicklungen in der Eurozone sei, vor allem der größten Handelspartner aus Deutschland. Auch aus dem Osten seien infolge der EU-Sanktionen und der russischen Gegensanktionen ungünstige Effekte für die tschechische Auftragslage zu erwarten.