Karlsbader Filmfestival: Hauptpreis an Radu Jude
Ein Massaker der rumänischen Armee im Jahr 1941 ist das Thema des Siegerfilms des diesjährigen Filmfestivals in Karlsbad.
Den Preis für die beste Regie erhielt der slowenische Regisseur Olmo Omerzu für seinen Film „Wind Files“, der ebenfalls mit tschechischer Unterstützung gedreht wurde. Omerzu würdigte seine tschechischen Mitarbeiter, die sich an dem Roadmovie über zwei Jugendliche beteiligten:
„Das Drehbuch stammt von Petr Pýcha. Ich habe die erste Arbeitsversion gelesen und war so begeistert und überrascht von den glänzenden Dialogen. In jedem Film treten in der Regel viele Erwachsene auf, die an ihre Vergangenheit erinnern oder über das Hauptthema nachdenken. Aber ich hatte beim Durchlesen das Gefühl, dass der Drehbuchautor völlig anders vorgegangen ist, dass er sich auf eine dokumentarartige Weise mit dem Thema Jugend befasst hat.“Auch in diesem Jahr gaben sich zahlreiche Hollywood-Stars in Karlsbad die Klinke in die Hand. Die Filmfans konnten in der Kurstadt unter anderem auf Tim Robbins, Terry Gilliam oder den Altmeister des US-Kinos Barry Levinson treffen. Der Regisseur wurde am Samstag mit dem Kristallglobus für sein Lebenswerk geehrt.
„Für jemand, der in Baltimore, Maryland, aufgewachsen ist, ist es eine besonders große Ehre, einen Preis in der Tschechischen Republik für sein Lebenswerk entgegenzunehmen. Ich bin sehr gerührt. So etwas hätte ich mir nie vorstellen können. Ich bin dafür sehr, sehr dankbar. Vielen Dank.“Mit dem Preis des Festivalpräsidenten wurde der britische Filmschauspieler Robert Pattinson ausgezeichnet. Berühmt geworden ist er durch die Hauptrolle in der Twilight-Sage. In der letzten Zeit spielt er eher in Low-Budget-Filmen. Gegenüber dem Festivalfernsehen sagte er dazu:
„Ich bin davon überzeugt, dass diese Filme etwas mehr Freiheit bieten. Je niedriger das Budget ist, desto weniger Investoren gibt es, die in Panik geraten, wenn man etwas Verrücktes während der Dreharbeiten macht.“