Keine Tabakwerbung mehr in Tschechien
Zigaretten und andere Rauchprodukte sollen in Zukunft nicht mehr die Werbung in der Tschechischen Republik bestimmen. In der letzten Woche hat das tschechische Parlament ein Gesetz zur Einschränkung der Tabakwerbung verabschiedet. Dazu Ditha Baierova:
Das tschechische Parlament hat in der vergangenen Woche entschieden, dass die Tabakwerbung und das Sponsoring durch die Tabakindustrie stark eingeschränkt werden sollen. Darum hatte sich der Christdemokrat Josef Janecek schon seit 10 Jahren bemüht. Der Motorsport soll allerdings noch bis 2007 durch Tabakkonzerne unterstützt werden.
Nach dem neuen Gesetz soll ab Juli 2004 nur noch in Geschäften, in denen Tabakwaren verkauft werden, für diese Produkte geworben werden. Auf Straßen, in der Presse und in Kinos soll keine Tabakwerbung mehr auffallen.
Gegner des Verbots gehen davon aus, dass die Bürger selbst entscheiden können, was für sie günstig ist oder nicht, so äußerte sich z.B. Martin Riman von der konservativen Partei ODS. Außerdem glaubt der Parlamentsabgeordnete, dass ein Verbot von Zigarettenwerbung den Konsum nicht beeinflussen würde. Er sagte zum Gesetz gegenüber dem Tschechischen Rundfunk:
"Dieses Verbot hilft zweifellos den großen Herstellern und Vertreibern von Tabak, das heißt, dass es letzten Endes sicher zur Erhöhung der Preise führen wird."
Janecek dagegen, der dieses Gesetz durchbringen möchte, besteht darauf, dass in Ländern, in denen die Werbung für Rauchprodukte eingeschränkt wurde, der Tabakkonsum nachgelassen habe. Ihm ginge es vor allem um die Gesundheit der Menschen in Tschechien. Dabei stehen gerade junge Leute im Mittelpunkt, wie die sozialdemokratische Abgeordnete Milada Emmerova bestätigt:
"Ich weiß, dass Werbung die Menschen stark beeinflusst und sie beeinflusst v.a. junge Leute und Kinder, wenn sie so attraktiv gestaltet ist, wie man es auf verschiedenen Werbetafeln sehen kann."
Sprecher der Tabakindustrie in Tschechien wollen sich erst zu diesem Gesetz äußern, wenn es mit allen Einzelheiten verabschiedet ist. Der Gesetzentwurf muss noch vom Senat genehmigt werden, der ihn in den vergangenen Jahren schon mehrere Male abgelehnt hat.