Kreishauptmann Suchánek: Hochwasserlage im Kreis Olmütz mindestens so schlimm wie 1997

Krnov

Die Hochwasserlage im Kreis Olomouc / Olmütz hat am Sonntagvormittag das gleiche, wenn nicht sogar ein schlimmeres Ausmaß erreicht wie im Katastrophenjahr 1997.

Foto: HZS Moravskoslezského kraje

Dank der guten Vorbereitung und Organisierung der Hilfsmaßnahmen sind die Folgen aber weniger dramatisch als vor 27 Jahren. Dies schrieb der Kreishauptmann, Josef Suchánek (PirStan) in den sozialen Netzwerken. Als sehr ernst bezeichnete er die Lage an den Flüssen Bělá / Biela und Vidnávka / Weidenauer Wasser im Altvatergebirge und bei Šumperk / Mährisch Schönberg.

Die Polizei vermeldete am Sonntagvormittag zudem, dass das Gebiet um Jeseník / Freiwaldau gänzlich unzugänglich sei. Alle Zufahrtsstraßen seien überschwemmt und vielerorts unterspült, hieß es in einer Mitteilung in den sozialen Netzwerken. Autofahrer wurden darin aufgerufen, kein Risiko einzugehen und nicht in das Gebiet zu fahren.

Fluss Bělá in Česká Ves | Foto: René Volfík,  iROZHLAS.cz

Ähnliche Probleme gibt es auch im Riesengebirge. Der Bergort Malá Úpa / Kleinaupa wurde durch einen Erdrutsch vom Umfeld abgeschnitten. Die Hauptstraßen seien gesperrt, informierte die örtliche Polizei. Nur einige Nebenstraßen bleiben demnach für die Anwohner und die Rettungskräfte passierbar.

Neben dem Kreis Olmütz ist weiterhin der Kreis Mährisch-Schlesien am meisten von den Hochwassern betroffen. In beide Regionen schickt die Polizei auch Einheiten aus anderen Kreisen, die bei den andauernden Evakuierungen der Bevölkerungen helfen sollen. Laut den Polizeiberichten auf X, wurde aus Prag und Brno / Brünn auch jeweils ein Hubschrauber entsandt.

Staříč | Foto: René Volfík,  iROZHLAS.cz

In Nordmähren und Ostböhmen sind zudem Hunderte von Sendemasten außer Betrieb. Damit haben die Nutzer dort keinen Mobilfunkempfang. In Gebieten, wo zusätzlich auch der Strom ausgefallen ist, funktionieren auch keine festen Internetanschlüsse. Einige Mobilfunkanbieter stellten ihren Kunden deswegen vorübergehend einen unbegrenzten mobilen Datenzugang zur Verfügung, berichtet die Presseagentur ČTK.

In der ostmährischen Region um Ostrava / Ostrau haben Regen und Wind außerdem auf den Zugstrecken Schäden in dreifacher Millionenhöhe verursacht. Wie die Eisenbahnverwaltung am Vormittag mitteilte, würden im gesamten Mährisch-Schlesischen Kreis derzeit praktisch keine Züge fahren.

Autor: Daniela Honigmann | Quelle: ČTK
schlüsselwort:
abspielen