Küchenerotik und Heavy Metal - Festival "Der Film" bringt deutschsprachiges Kino nach Prag
Heavy-Metal-Fans in der Provinz, die Erotik der Küche und eine Irrfahrt durch Osteuropa - das und mehr sahen Kinozuschauer vergangene Woche in Prag. Das Festival "Der Film" zeigte 22 aktuelle Dokumentar- und Spielfilme aus der Schweiz, Österreich und Deutschland. Fünf Tage lang liefen diese in den Programmkinos Aero und Svetozor.
"Ich war sehr beeindruckt von dem Film und bedaure, dass Filme dieser Art bei uns in der Tschechischen Republik noch nie gedreht wurden." "Mir gefällt der Film sehr gut, weil wir in der Tschechischen Republik keine Filme haben, die versuchen, die Wahrheit über die Vergangenheit aufzudecken."
Laut Max Wiedemann, dem Produzenten von "Das Leben der Anderen", soll der Film 2007 in die tschechischen Kinos kommen. Mit den beiden Vorstellungen in Prag ist Wiedemann zufrieden.
"Es war eine große Ehre, das Festival des deutschsprachigen Films mit unserem Werk eröffnen zu dürfen. Zur Premiere war das Kino übervoll, die Resonanz bei den Zuschauern großartig und es wurden sehr interessierte Fragen gestellt. Es erstaunt mich, dass sich ein so junges Publikum mit der deutsch-deutschen Geschichte auseinandersetzt."Den Eröffnungsfilm im großen Saal des Programmkinos Svetozor sahen rund 400 Zuschauer. Doch längst nicht alle Vorstellungen waren ausverkauft, sagt Radim Habartik vom Svetozor.
"Wir hatten vor dem Festival zwei Schätzungen, eine optimistische und eine realistische. Die optimistische lag bei 1500 Besuchern, die realistische war 1200 Besucher. Ich glaube, wenn wir jetzt diesen ersten Eröffnungsjahrgang des Festivals auswerten, kommen wir sicher auf 1200 Zuschauer.""Der Film" wurde vom Goethe-Institut, dem Österreichischen Kulturforum und der Schweizerischen Botschaft organisiert. Die Idee, deutschsprachige Filme nach Tschechien zu holen, hatte Paul Püschel vom Goethe-Institut Prag.
"Außer der Schweiz sind es Nachbarländer von Tschechien, die im Falle von Österreich und Deutschland auch eine gemeinsame Geschichte haben, eine sowohl gute als auch schlechte Geschichte. Und vom Nachbarn sollte man schon wissen, wie er sich seine Filme vorstellt und welche Themen für ihn wichtig sind."
Auch im nächsten Jahr, so Püschel, sollen junge deutschsprachige Filme wieder über die Prager Leinwände flimmern.