Kultur Tschechiens wird mit Milliardensumme aus Wiederaufbaufonds gestärkt
Im Rahmen des Nationalen Wiederaufbauplans (Národní plán obnovy, NPO) werden Kultur und Kreativsektor in Tschechien bis 2025 mit 5,45 Milliarden Kronen (220 Millionen Euro) unterstützt.
Das Kulturministerium hat dafür acht Ausschreibungen veröffentlicht, in denen die Finanzierung konkreter Projekte beantragt werden kann. Anhand beschränkter Ausschreibungen haben zudem bereits die Nationalgalerie Prag, das Goethe-Institut sowie die Organisation Art Gate einen Zuschlag erhalten. Darüber informierte der Kulturminister, Martin Baxa (Bürgerdemokraten), in der vergangenen Woche.
Der Nationale Wiederaufbauplan ist ein Reform- und Investitionsprogramm, mit dem Tschechien den EU-Plan „NextGenerationEU“ umsetzt. Die Gelder stammen aus dem Fonds zur Wiederbelebung der einzelnen Mitgliedsländer nach der Corona-Pandemie.
„Dank der Tatsache, dass wir den gesamten Prozess jetzt schon angeschoben haben, sind im Haushaltsentwurf des Kulturministeriums für 2023 nun 2,2 Milliarden Kronen (90 Millionen Euro, Anm. d. Red.) für den Nationalen Wiederaufbauplan vorgesehen“, teilte Baxa mit.
Die Generaldirektorin der Nationalgalerie Prag, Alicja Knastová, stellte diesbezüglich das Projekt „Prezentace ČR“ (Präsentation Tschechiens) für die 18. Internationale Architekturbiennale 2023 in Venedig vor. Das Vorhaben würde die internationale Zusammenarbeit fördern, tschechische Kunst im Ausland präsentieren und junge Künstler fördern, so Knastová. Dieses Projekt wird vom Kulturministerium mit 10,6 Millionen Kronen (430.000 Euro) unterstützt.
Das Goethe-Institut Prag wiederum bekommt 3,2 Millionen Kronen (130.000 Euro) für „Playing Kafka“. Dabei geht es um die Nutzung von Computerspielen als innovative Methode bei der Literatur- und Sprachausbildung von Mitarbeitern im kulturellen und kreativen Sektor.
Das NPO-Förderprogramm des Kulturministeriums für die Jahre 2023-2025 umfasst fünf Bereiche: Status von Künstlerinnen und Künstlern, Ausbau des regionalen Kultur- und Kreativsektors, Digitalisierung, Kreativ-Gutscheine sowie die Gesetzesreform zur Mehrquellen-Finanzierung von Kulturinstitutionen.
