Kunstmarkt wächst: Werke von Schikaneder besonders gefragt

Jakub Schikaneder: „Prager Winkel“

Die Investitionen in die Kunst steigen in den letzten Jahren an. Investoren suchen in Kunstwerken eine Alternative zu Gold, Edelmetallen, Staatsanleihen und Aktien. Auch Werke aus den böhmischen Ländern werden auf dem Kunstmarkt gehandelt.

Jakub Schikaneder: „Prager Winkel“
Ein Beispiel dafür sind Werke des Malers Jakub Schikaneder aus dem 19. Jahrhundert. Sie gehören zu den am meisten gefragten und teuersten Objekten auf dem tschechischen Kunstmarkt: In den zurückliegenden zehn Jahren wurden knapp 50 Schikaneder-Gemälde angeboten, zwölf davon wurden für einen Preis von jeweils über fünf Millionen Kronen (185.000 Euro) verkauft.

Am 22. Mai soll im Londoner Auktionshaus Sotheby’s Schikaneders Bild „Prager Winkel“ versteigert werden. Der Preis für das Werk, das zwischen 1900 und 1910 entstanden ist, wird im Katalog auf 120.000 bis 160.000 Pfund (196.000 Euro) geschätzt. Lange Jahre hatte das Bild als verschollen gegolten, das war auch noch bei einer großen Schikaneder-Ausstellung 2012 in Prag der Fall gewesen. Laut dem Katalog von Sotheby’s befindet sich das Werk aber seit 1950 in einer Privatsammlung in Deutschland.

Jakub Schikaneder: „Kontemplation“
Öl-Gemälde bilden das Herzstück des Malers: In seinen Nachtbildern hat er verschiedene Ecken und Winkel des einstigen Prags dargestellt. Außerdem befasste er sich mit sozialen Themen, zudem malte er Szenerien von der Nordsee-Insel Helgoland.

Das Gemälde „Prager Winkel“ würde beim angenommenen Versteigerungspreis zu den zehn teuersten Werken des Malers gehören. Die bisher höchste Summe wurde für das Bild „Kontemplation“ aus dem Jahr 1893 ausgegeben: Beim Verkauf im Jahr 2010 kostete es 8,1 Millionen Kronen (300.000 Euro).