Land & Art: Künstlertreffen belebt verschwundenes Dorf im Erzgebirge
Königsmühle war bis zum Zweiten Weltkrieg eine Ortschaft auf der tschechischen Seite des Erzgebirges. Etwa 60 deutsche Einwohner mussten den unterhalb des Keilbergs gelegenen Ort nach 1945 verlassen. Heute erinnern nur noch sechs Hausruinen an die ehemalige Gemeinde. Nun möchten verschiedene Künstler dem verschwundenen Dorf mit einem Treffen, das an diesem Freitag beginnt, neues Leben einhauchen.
Rosemarie Ernst hat ihre Lebensgeschichte erzählt. In Königsmühle hat sie ihr erstes Lebensjahr verbracht, bevor sie nach Deutschland ausgesiedelt wurde.
„Wir haben sie etwa dreimal besucht, ein Interview mit ihr geführt und alte Photos der Familie und des Hauses von ihr bekommen. Auf Grund dieser Informationen konnten wir das Künstlertreffen in dieser Gemeinde veranstalten, die mich ungeheuer inspiriert. Das war unser Ziel. Und das Ziel von Frau Ernst war es, die Geschichten ihrer Familie und die Geschichten aus Königsmühle zusammenzubringen. Unser Interesse hat sie dazu motiviert, dieses Werk zu vollenden. Vor uns liegt nun eine große epische Geschichte aus einem kleinen Dorf im Erzgebirge, die große historische Ereignisse gekennzeichnet haben.“Die Erinnerungen von Frau Ernst wurden in das Theaterstück übertragen und werden in der kommenden Woche eingeübt. Mit einer Vorstellung für die Öffentlichkeit wird das Programm des Land-Art-Treffens in Königsmühle am kommenden Samstag, den 1. September, seinen Höhepunkt erreichen.