Landwirtschaftsministerium will Fischproduktion in Tschechien ankurbeln

Der tschechische Staat will die hiesige Fischproduktion finanziell unterstützen und langfristig erhöhen.

Illustrationsfoto: Jaroslav Hoření,  Tschechischer Rundfunk

Bis 2030 soll der Jahresertrag von derzeit durchschnittlich 20.000 Tonnen stufenweise anwachsen – und zwar um 0,4 bis zwei Prozent pro Jahr. Dies führt das Landwirtschaftsministerium in seinem nationalen Strategieplan für die Aquakultur bis 2030 an. Dieser wird am Montag vom Regierungskabinett verhandelt.

Aus dem europäischen Fischerfonds kann Tschechien in den Jahren 2021 bis 2027 etwa 30 Millionen Euro schöpfen. Durch eigene Co-Finanzierung sollen weitere 330 Millionen Kronen (13 Millionen Euro) hinzukommen. In die Projekte des gerade beendeten Operationsprogramms wurde bereits eine ähnliche Summe investiert. Der Eigenanteil aus dem tschechischen Haushalt betrug dabei aber nur 245 Millionen Kronen (9,7 Millionen Euro).

Kormoran | Foto: DerWeg,  Pixabay,  CC0 1.0 DEED

„Das Hauptproblem der Fischerei in Tschechien sind Trockenheit, Verluste durch Schädlinge (Kormorane, Fischotter, Reiher, Biber und andere), die Verschlammung von Teichen, eine hohe Abhängigkeit der einheimischen Produktion von traditionellen Wirtschaftsmethoden oder auch vom Export“, heißt es in dem Papier des Ministeriums.

Den weiteren Angaben zufolge gibt es in Tschechien mehr als 24.000 Fischteiche und kleine Stauseen mit einer Gesamtfläche von 53.000 Hektar. Die meisten dieser Gewässer werden für die Fischproduktion genutzt. Auf dem Markt sind mehr als 70 bedeutende Unternehmen tätig, die Zahl der Angestellten in dem Bereich geht aber stetig zurück. Aktuell liegt sie bei etwa 1500.

Illustrationsfoto: Milan Kopecký,  Tschechischer Rundfunk

Der Fischverbrauch in Tschechien ist laut Ministerium sehr niedrig und liegt bei 5,5 Kilogramm pro Kopf im Jahr. 1,3 Kilogramm entfallen dabei auf Süßwasserfische ab. In der gesamten EU liegt die Quote wesentlich höher, konkret bei 25 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Hierzulande wird der meiste Fisch zum Jahresende konsumiert, wenn es zu Weihnachten in vielen Haushalten traditionell Karpfen gibt. Der Staat hofft aber, dass sich ab 2030 auch die Produktion anderer Arten, vor allem von Raubfischen erhöht. Wegen des zunehmenden Wassermangels wird zwar mit einem Rückgang bei der Produktion in Fischteichen gerechnet. Dies soll durch die Beckenzucht von Lachsfischen ausgeglichen und erhöht werden.

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