Langlauf-Citysprint in Prag: schlechter Schnee, gutes Ergebnis für Kožíšek

Foto: ČTK

Auch heute gibt es bei uns noch einmal etwas Sport in unserer aktuellen Berichterstattung. Denn am Montag stand eine der wichtigsten Sportveranstaltungen von internationalem Format in diesem Jahr in Tschechien auf dem Programm: Der Weltcup der Langläufer machte Station in Prag zu einem Citysprint.

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Der Citysprint ist die einzige Ski-Weltcup-Veranstaltung auf tschechischem Boden in diesem Winter. Denn im Dezember hatte Harrachov schneebedingt absagen müssen: Weder die Skispringer, noch die Kombinierer konnten ihre Weltcup-Wettbewerbe in dem Riesengebirgsort abhalten.

Insgesamt war es der dritte Citysprint, der in Prag stattfand – jedes Mal an einem anderen Ort, denn immer hatte es Probleme gegeben. Beim ersten Mal vertraute man noch auf die attraktive Kulisse der Prager Burg, doch die enge Streckenführung auf dem Burgplatz geriet in Kritik. Diesmal wurde auf dem Strahov-Hügel gelaufen. Eine Reihe von Athleten beklagte aber den viel zu weichen Schnee. Der Deutsche Axel Teichmann nannte „die Schneequalität alles andere als Tour-würdig“. Und sein tschechischer Kollege Martin Koukal nahm kein Blatt vor den Mund:

Martin Koukal  (Foto: ČTK)
„Ich habe noch nie etwas so Grauenhaftes gesehen. Das heißt, schon einmal habe ich so etwas gesehen, das war in Liberec einen Tag vor einem Rennen. Glücklicherweise konnte dies bis zum nächsten Tag behoben werden. Hier aber ist die Präparierung der Strecke komplett misslungen. Der Kurs an sich ist schön, mit leichten Anstiegen ist es ein schwerer Kurs, aber bei der Präparierung hat man versagt.“

Dušan Kožíšek vorne  (Foto: ČTK)
Martin Koukal gelangte beim Sprint bis ins Halbfinale, das bedeutete am Ende einen guten neunten Platz. Wirkliche Überraschung aus tschechischer Sicht war die Finalteilnahme von Dušan Kožíšek. Im Finale setzte sich der 26-jährige Sprintspezialist kurz nach dem Start sogar an die Spitze, doch dann ließ er die beiden routinierten Schweden Emil Jönsson und Marcus Hellner an sich vorbeiziehen. Und den Schlussspurt verlor Kožíšek noch um die Länge einer Skispitze gegen den Norweger Simen Östensen. Platz vier also für den Tschechen hinter dem Sieger Jönsson. Doch Dušan Kožíšek wollte nachher nicht klagen, im Gegenteil:

„Ich bin ohne Kollision durchgekommen, niemand hat gerempelt, weil auch der Platz dazu nicht da war. Ich habe daher in den einzelnen Läufen immer versucht, rechtzeitig auf eine gute Position zu kommen. Auch im Finale ist mir das hervorragend gelungen. Aber ich habe die Schweden unterschätzt und falsch eingeschätzt, wo sie überholen können. Ich bin dennoch zufrieden, das ist mein bisher bestes Weltcup-Ergebnis.“

Natalia Korostelewa  (Foto: ČTK)
Bei den Frauen siegte die Russin Natalia Korostelewa. Allerdings ging es in Prag nicht nur um Weltcup-Punkte, sondern auch um die Wertung für die so genannte Tour de Ski. Der Tscheche Lukáš Bauer würde gerne seinen Tour-Gesamtsieg von 2008 wiederholen. Für ihn kam beim Sprint aber das Ende bereits in der Qualifikation, Bauer erreichte nur Platz 60. Der 32-Jährige hatte jedoch Glück im Unglück: Auch andere Favoriten für den Tour-Gesamtsieg patzten in der tschechischen Hauptstadt. Und so kann Bauer noch mit guten Chancen zu den von ihm bevorzugten Distanzrennen nach Italien reisen. Auf den schwedischen Favoriten Marcus Hellner hat er nur 1:18 Minuten Rückstand.

Autor: Till Janzer
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