Nordische Ski-WM: Tschechien gewinnt zum Auftakt zwei Medaillen

Katerina Neumannova (links) und Olga Savial, (Foto: CTK)

Die aktuelle Wintersportsaison hält dieser Tage noch einen großen internationalen Höhepunkt bereit: Die Weltmeisterschaften in den Nordischen Skidisziplinen, die im japanischen Sapporo ausgetragen werden. Unter den Teilnehmern ist auch eine starke tschechische Mannschaft, die an den ersten drei Wettkampftagen bereits zwei Medaillen erobert hat.

Milan Sperl  (rechts) und Dusan Kozisek  (Foto: CTK)
In den ungeraden Jahren, in denen weder Olympische Spiele noch eine Fußball-Weltmeisterschaft stattfinden, schauen die sportinteressierten Fans stets noch genauer hin, wenn in den von ihnen bevorzugten Sportarten eine Weltmeisterschaft ins Haus steht. Und nach den großartigen globalen Titelkämpfen der Biathleten und der Alpinen Skisportler sind es nun die Skiläufer, -springer und Kombinierer in den klassischen Disziplinen, die bei ihrer WM in Sapporo die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Und die war bereits recht groß am ersten Wettkampftag, als am Freitag die Entscheidungen in den für die Zuschauer attraktiven Sprintrennen der Paare auf dem Programm standen. In der maskulinen Konkurrenz hatte Tschechien mit Dusan Kozisek und Milan Sperl auch zwei heiße Eisen im Feuer. Es wurde gut geschmiedet von den zwei Akteuren, die es auf ihrer jeweils ersten Schleife zunächst etwas langsamer angingen, um hinten heraus noch eine Schippe drauflegen zu können. Und das vermochten der 23-jährige Kozisek, der vor zwei Jahren mit Martin Koukal bereits WM-Dritter wurde, und der am Montag 27 Jahre alt gewordene Sperl vorzüglich. Denn in dem hektischen Finalrennen, in dem wieder mit Haken und Ösen gekämpft wurde, behielten sie den Kopf oben und kamen als Dritte durchs Ziel. Milan Sperl schilderte einem Reporter danach zufrieden:

"Um eine Medaille kann man immer kämpfen. In einem Rennen wie dem Sprint der Paare kann jeder einen Krampf bekommen, Sie konnten ja die ziemlich vielen Stürze und Kollisionen miterleben. Daher ist also alles möglich. Ich denke, wir haben einen sehr guten Wettkampf abgeliefert, ja ich würde sogar sagen, es war für uns ein phantastisches Rennen."

Katerina Neumannova  (links) und Olga Savial,   (Foto: CTK)
Der Protest der deutschen Mannschaft, die ihren Schlussläufer Axel Teichmann durch Kozisek auf der Zielgeraden behindert sah, wurde übrigens zurückgewiesen.

Ohne Protest, aber nicht minder spannend ging es in der Entscheidung im Skiathlon der Damen zu. Es ist eine relativ neue, attraktive Disziplin, in der die Skiläuferinnen zunächst eine 7,5 km-Strecke im klassischen Laufstil und danach in freien Stil absolvieren. Und der neuere von beiden, der so genannte Schlittschuhstil, ist auch der tschechischen Ausnahmeathletin Katerina Neumannova auf den Leib geschneidert. Mit Platz zwei hinter der Russin Olga Sawialowa hat sie es am Sonntag erneut unter Beweis gestellt. Es war die bereits zehnte Medaille, die die hierzulande sehr populäre Katka bei einer internationalen Meisterschaft gewann. Jawohl gewann, wie sie selbst formulierte:

"Manchmal ist der Gewinn von Silber eine Niederlage, weil man den Kampf um Gold verloren hat, was mir zum Beispiel beim olympischen Skiathlon im vergangenen Jahr widerfahren ist. Heute aber sehe ich die silberne als eine gewonnene Medaille an, denn ich hatte mich zunächst nicht danach gefühlt, dass ich in diesem Rennen etwas ausrichten und richtig Tempo machen kann. Ich war vielmehr schon zufrieden damit, dass ich mich in der vierköpfigen Spitzengruppe halten konnte, und im Finish, so denke ich, habe ich von meiner Seite das Maximum geboten."

Autor: Lothar Martin
schlüsselwort:
abspielen