Laura Bush lobt NGO's und spricht zum afghanischen Volk

Laura Bush im Radio Freies Europa, Foto:CTK

Mit dieser Begrüßung begann die US-amerikanische Präsidentengattin Laura Bush am Dienstag im Hauptsitz von Radio Freies Europa in Prag ihre über Radio Freies Afghanistan ausgestrahlte Ansprache an das afghanische Volk.

Laura Bush im Radio Freies Europa,  Foto:CTK
Damit ist die amerikanische First Lady laut der Nachrichtenagentur CTK die erste Vertreterin des Weißen Hauses, die sich seit dem Beginn der Militäraktion gegen Taliban und El-Kaida direkt an das afghanische Volk gewendet hat. Sie betonte, die USA stünden an der Seite Afghanistans und versicherte dem nach einem mehr als 20 Jahre währenden Krieg völlig zerstörten Land die Hilfe der Amerikaner und ihrer Verbündeten. In ihrer Rede wendete sie sich besonders an die afghanischen Frauen und Mädchen und forderte diese auf, sich am Wiederaufbau des Landes aktiv zu beteiligen. Die Isolation, die den Frauen durch das Taliban-Regime aufgezwungen worden sei, bezeichnete Frau Bush als nicht normal und dies weder nach internationalen noch nach islamischen noch nach afghanischen Normen.

Auch bei ihren Gesprächen mit Vertretern verschiedener Nichtregierungsorganisationen (NGO's) verlor sie das Thema der Reintegration der weiblichen Bevölkerung nicht aus den Augen:

"Bei den Gesprächen habe ich mit Begeisterung vernommen, was die tschechischen NGO's so alles leisten. Sie helfen den Menschen dort und stellen sicher, dass alle afghanischen Kinder, eben auch die Mädchen, zur Schule gehen können."

Und gegenüber dem Tschechischen Fernsehen fügte Laura Bush hinzu:

"Die Menschen sagen, wir brauchen den Frieden. Wir alle, in der Tschechischen Republik und auch in den USA, wissen, wie wichtig es ist, dass alle Kinder - Jungen wie Mädchen, einer Bildung teilhaftig werden. Und die NGO's machen deutlich, dass bei einem Wiederaufbau von Afghanistan gerade die Schulbildung für Mädchen eine besondere Rolle spielt."

Das Engagement der tschechischen NGO's in Afghanistan wusste die Präsidentengattin als wertvollen Beitrag zur Stabilisierung des Landes zu loben.

Bei einer etwa halbstündigen Zusammenkunft mit Premier Milos Zeman am Dienstag, versicherte dieser die USA der weiteren Unterstützung der Tschechischen Republik im Kampf gegen den weltweiten Terrorismus.

Unterstützung wird man seitens der USA möglicherweise auch gebrauchen können, ließ Frau Bush, die am Mittwoch nach Berlin weiterreist, doch verlauten, die Vereinigten Staaten wollten nicht nur in Afghanistan, sondern in der gesamten Region weiter mitmischen.

Es ist zumindest fraglich, ob man das in den Staaten dieser Region gerne hört.

Autor: Olaf Barth
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