Leichtathletik: Kratochvílovás Hallenweltrekord über 400 Meter besteht seit 40 Jahren
Am 7. März 1982 gewann Jarmila Kratochvílová bei der Hallen-EM in Mailand die Goldmedaille über 400 Meter. Mit 49,59 Sekunden stellte die Titelverteidigerin aus der Tschechoslowakei damals einen neuen Hallen-Weltrekord auf. Die Bestzeit hat auch 40 Jahre später noch Bestand.
Jarmila Kratochvílová gilt als die beste Läuferin in der tschechischen Geschichte. Auf den Sprintstrecken gehörte sie in der ersten Hälfte der 1980er Jahre zur absoluten Weltspitze, beeindruckte aber auch über die 800-Meter-Distanz. Kratochvílová gewann zwei WM-Titel und zweimal EM-Silber, holte viermal Gold bei Hallen-Europameisterschaften und 1980 bei den Olympischen Spielen in Moskau die Silbermedaille hinter Marita Koch aus der DDR. In ihrem Heimatland wurde sie zweimal zur „Sportlerin des Jahres“ gewählt. Europäische Fachjournalisten kürten sie 1983 sogar zu „Europas Sportler des Jahres“.
Neben dem Hallen-Weltrekord von Mailand hält Kratochvílová noch eine weitere famose Bestmarke. Im Juli 1983 – auf dem Höhepunkt ihrer Karriere – legte sie im Münchener Olympiastadion die 800-Meter-Strecke in 1:53,28 Minuten zurück. Diese Zeit ist der älteste noch bestehende Freiluft-Weltrekord der Leichtathletik. Eine einmalige Leistung gelang ihr am 10. August 1983: Bei der Leichtathletik-WM in Helsinki lief sie als erste Frau die 400 Meter unter 48 Sekunden. Nur Marita Koch war über diese Strecke bis heute noch schneller. Auch dieser Weltrekord stammt aus den 1980er Jahren, der Hochzeit des weltweiten Anabolika-Dopings.