Liberec – neuer König der tschechischen Fußballliga

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Der neue tschechische Fußballmeister kommt aus dem nordböhmischen Liberec / Reichenberg. Bis zum letzten Spieltag war diesmal die so genannte Gambrinus-Liga spannend geblieben. So war es am Samstag im ausverkauften Stadion in Liberec zu einem Endspiel gegen Vorjahresmeister Viktoria Pilsen gekommen.

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„Libe, Libe, Liberec“, den Namen ihrer Stadt skandierten die überglücklichen Fans bis zum Schlusspfiff. Auch wenn die Pilsner tüchtig gekämpft haben, gelang es ihnen nicht, den Meistertitel zu verteidigen. Im Stadion von Liberec fiel kein Tor und das Resultat 0:0 reichte den Kickern von Slovan Liberec zum Titelgewinn. Die neuen Meister erinnerten mit speziellen T-Shirts an ein sehr erfolgreiches Jahrzehnt von Slovan: „Zehn Jahre, drei Titel – das zählt!“, war auf die T-Shirts gedruckt. Nicht nur die Kicker und die Fans jubelten, sondern auch Trainer Jaroslav Šilhavý war gerührt:

Jaroslav Šilhavý  (Foto: ČTK)
„Das sind Gefühle, die man nicht beschreiben kann. Ich weiß nicht, ob es nicht ein Traum ist, aus dem ich geweckt werde. Es ist herrlich. Mir fehlen die Worte. Ein wenig Angst habe ich schon gehabt, aber die Jungs haben bis zum Ende gekämpft. Schließlich haben wir auch Glück gehabt. Viktoria Pilsen ist ein erfahrenes Team, mit mehreren hervorragenden Spielern. Unseren Jungs gehört ein großer Dank für die ganze Saison. Es ist unglaublich!“

Einer der Spieler, die mit ihren Leistungen ganz besonders zum Titelgewinn beigetragen haben, war Jiří Štajner. Der ehemalige Hannover-96-Profi schoss insgesamt 15 Tore während der Saison. Der 35-jährige offensive Mittelfeldspieler strahlte vor Freude:

Marián Čišovský  (Pilsen) und Jiří Štajner  (Liberec). Foto: ČTK
„Gott sei dank haben wir heute Glück gehabt. Der oben hat uns beschützt. In der ersten Halbzeit hatten wir ein paar Chancen, aber in der zweiten nicht mehr. Die Pilsener haben sehr gut gespielt, und uns kaum etwas mit dem Ball erlaubt. Es wäre schade gewesen, die Chance auf den Titel heute nicht zu nutzen.“

Nach dem Jubel über den Meistertitel kam jedoch am Montag die kalte Dusche für die Fans, die „ihren Štajni“ ins Herz geschlossen haben, und den Spieler selbst: Nationaltrainer Bílek wird Štajner trotz seiner hervorragenden Saison-Leistung nicht ins EM-Team berufen.