Links von den Sozialdemokraten
Bei den diesjährigen Senatswahlen ist - wie eingangs bereits gesagt - eine Art gegenseitige Unterstützung zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten zustande gekommen, und zwar nach dem Motto: Wählt links! Nun, wie sieht die tschechische politische Landschaft links von den Sozialdemokraten aus? Dieser Frage geht Jitka Mladkova im folgenden Beitrag nach:
"Der Grund dafür ist nicht etwa der, dass die KSCM ein positives Programm oder neue Wege anbietet. Sie schlägt einfach Kapital aus den Fehlern und Versäumnissen der etablierten demokratischen Parteien und sammelt die Stimmen der unzufriedenen Wähler."
Diese sieht Kucera vor allem unter den enttäuschten Sympathisanten der CSSD, die sich eine konsequente Umsetzung der sozialdemokratischen Vision eines Sozialstaates herbeisehnten. Dass Kommunisten allmählich auch in den Prozess politischer Entscheidungen einbezogen werden, wie dies z.B. im Frühjahr bei der Verabschiedung einer Parlamentsresolution zur Unantastbarkeit der so genannten Benes-Dekrete zum Vorschein kam, deutet der Politologe Kucera als Ausdruck der Tatsache, dass hierzulande eine Art liberales Klima entstanden sei, wo manche Parteien glauben, dass sie wohl die Kommunisten für die Durchsetzung ihrer eigenen Ziele ausnutzen könnten. Zweckgebunden und gelegentlich gemeinsam zu votieren ist allerdings eine Sache, eine offen deklarierte Zusammenarbeit mit den Kommunisten einzugehen oder mit ihnen auf der Regierungsebene sogar zu koalieren, hat hierzulande bisher keine demokratische Partei gewagt, nicht einmal die Sozialdemokraten. Für diese gibt es am linken Flügel der Parteienlandschaft so gut wie gar keine Partner.