Linzer Plätzchen aus der Backstube

Foto: Ondřej Tomšů
0:00
/
0:00

Wirklich niemand kann sich das Weihnachtsfest ohne Plätzchen vorstellen. Diejenigen, die keine Zeit zum Selberbacken haben, können das Angebot vieler kleiner Bäckereien und Konditoreien nutzen. Dort wird nämlich Weihnachtsgebäck oft nach Großmutters Rezept gebacken.

Foto: Ondřej Tomšů

Foto: Ondřej Tomšů
In der Familienbäckerei der Schwestern Zdeňka Mašková und Alena Ježková können die Kunden aus zwölf Sorten Weihnachtsgebäck auswählen. Aus dem Ofen duftet es nach Zucker und Vanille.

„Wir haben einen wunderbaren Heißluftofen, der uns sehr hilft. Wir können darin vier Bleche auf einmal backen. Das Plätzchen sowie die Weihnachtsstriezeln werden dank der heißen Luft weicher und halten länger.“

Alena Ježková rollt gerade den Teig für klassische Linzer Plätzchen aus. Sie müssen alle etwa gleich dick sein. Denn die dünneren Stücke würden schneller dunkel, bemerkt die Expertin. Aus dem ausgerollten Teig werden dann verschiedene Formen ausgestochen.

Foto: Ondřej Tomšů
„Eine von uns beiden sticht sie aus, die andere macht dann in der Mitte kleine Löcher. Die gebackenen Plätzchen werden mit Johannisbeerenmarmelade bestrichen, mit Vanillezucker bestreut und zusammengeklebt. Ich finde es wichtig ist, dass wir fürs Backen nur qualitativ hochwertige Produkte von tschechischen Firmen benutzen.“

Warum die hierzulande beliebteste Sorte des Weihnachtsgebäck gerade Linzer Plätzchen heißt, danach haben die Bäckerinnen nicht geforscht. Das Rezept stamme von ihren Großmüttern, erzählt Zdeňka Mašková:

„Das Rezept ist 50, 60 Jahre alt, wir nutzen es bis heute. Für die Qualität des Teigs ist die Butter maßgebend. Ohne eine gute Butter kann die Masse nicht richtig ausgerollt werden.“

Foto: Ondřej Tomšů
Die beiden Schwestern betonen, dass sie von klein auf ganz winzige Plätzchen geliebt haben. Darum backen sie kein großes Weihnachtsgebäck. Übrigens sehen die zierlichen süßen Stücke auch besser aus, sagt Alena Ježková. Am Anfang habe sie zwanzig Sorten gebacken, erinnert sie sich:

„Aber inzwischen sagen uns die Kunden, was ihnen am besten schmeckt. Deshalb haben wir die Zahl der Sorten irgendwann reduziert. Derzeit bieten wir insgesamt zwölf verschiedene Plätzchen-Arten an.“

Die einzelnen Sorten werden nicht auf einmal gebacken. Die Linzer Plätzchen kommen als die ersten an die Reihe – schon Ende November.

Foto: Ondřej Tomšů
„Sie müssen bis Weihnachten liegen, um schön weich zu werden, denn da drin gibt es keinerlei Creme. Also Linzer Plätzchen, Vanillekipferl und die sogenannten Bärentatzen werden spätestens am 30. November gebacken. Dann gibt es wiederum die Pariser Hörnchen, Kaffeeplätzchen oder Mandelherzchen, die alle mit Creme gefüllt sind. Die werden erst ein, zwei Wochen vor Weihnachten gebacken und gefüllt.“

Das Weihnachtsgebäck hält der Bäckerin zufolge bis Januar. Sie schätzt, dass in ihrer Kleinbäckerei in drei Adventswochen rund 100 Kilo Zuckerwerk entstehen. Die Nachfrage ist sehr groß, die beiden Schwestern stehen in diesen Tagen in der Bäckerei von der Früh bis zur Mitternacht.