Lohnerhöhung oder Ministerrücktritt: Ärztegewerkschaft stellt Ultimatum
Es scheint, als ob sich die Situation vom Februar dieses Jahres wiederholt. Damals hatten fast 4000 Krankenhausärzte mit ihren Kündigungen gedroht. Sie hatten vor, ins Ausland zu gehen. Schließlich einigte sich die Ärztegewerkschaft aber in einem Memorandum mit dem Gesundheitsminister, die Löhne im Gesundheitswesen zu erhöhen. Am Montag stellten die Gewerkschaften jedoch ein Ultimatum an Gesundheitsminister Heger. Sie bestehen darauf, dass das er seine Versprechen vom Frühjahr einhält. Andernfalls fordern die Gewerkschaften den Rücktritt des Ministers sowie des ganzen Regierungskabinetts.
„Wir haben bestimmt vor, die Löhne der Ärzte sowie des Pflegepersonals in den Krankenhäusern zu erhöhen. Wir haben es versprochen und werden unser Versprechen einhalten. Die Tatsache, dass die Gewerkschaften jetzt ein Ultimatum stellen, halte ich für übertrieben. Das Gesundheitssystem befindet sich in einer besseren Lage als in den vergangenen zwei Jahren. Da erreichte das Defizit im Gesundheitswesen rund 400 Millionen Kronen. Die Prognosen für dieses Jahr rechnen mit einem halb so hohen Defizit. Es ist zu sehen, dass das Gesundheitssystem allmählich saniert wird.“
Die Gewerkschaften haben bereits einige Wege beschrieben, wie sich das Geld für die Lohnerhöhungen finden ließe. So könnten die notwendigen umgerechnet rund 300 Millionen Euro beispielsweise durch die Befreiung von Medikamenten und medizinischem Material von der Mehrwertsteuer zusammenkommen. Mittlerweile kämpfen bereits drei Gewerkschaftsverbände für die Lohnerhöhungen: Der Ärztegewerkschaft (LOK) haben sich auch noch zwei Verbände der Beschäftigten im Gesundheitswesen angeschlossen. Insgesamt vertreten alle drei Gewerkschaftsverbände rund 48.000 Ärzte, Krankenschwestern und Krankenpfleger sowie weiteres Krankenhauspersonal.