Mai-Daten: Industrieproduktion und Außenhandel gehen zurück

Foto: Archiv ZVU Potez

Die makroökonomischen Zahlen im Mai haben die Wirtschaft enttäuscht. Die tschechische Industrieproduktion legte so langsam zu wie in diesem Jahr bisher noch nicht, und der Außenhandelsüberschuss fiel vergleichsweise niedrig aus.

Foto: Archiv ZVU Potez
Bei der Industrieproduktion im Mai maß das Statistikamt nur noch einen Anstieg von 2,5 Prozent, im April hatte noch ein kräftiges Wachstum von 7,7 Prozent zu Buche gestanden. Zudem fiel die Bilanz des Außenhandels mit einem Plus von 13 Milliarden Kronen (481 Millionen Euro) geringer aus als erwartet. Laut den Wirtschaftsanalysten wirkten sich hier die Mai-Feiertage aus sowie die niedrigeren Ergebnisse der Industrie in Deutschland.

In der Interpretation der Daten gehen die Meinungen der Wirtschaftsanalytiker aber auseinander. Die Industrie als Konjunkturlokomotive zeige unter Umständen Zeichen der Abnutzung, sagte der Ökonom Patrik Rožumberský von der UniCredit Bank in Tschechien gegenüber der Presseagentur ČTK. Ein solch schlechtes Ergebnis sei aber nicht erwartet worden, so Rožumberský.

Václav Franče  (Foto: Archiv der Karlsuniversität in Prag)
Václav Franče von der tschechischen Raiffeisenbank wollte indes das Ergebnis nicht überbewerten. Viele Tschechen hätten aus den beiden Feiertagen im Mai (1. und 8. Mai), die an Donnerstagen lagen, ein langes Wochenende gemacht. Das habe den Output der Industrie gesenkt. Und deswegen sei der Mai ein etwas schlechterer Monat in einer Reihe sehr guter Monate gewesen, so Franče. Dem pflichtete auch die Chefökonomin der Raiffeisenbank, Helena Horská, bei. Sie glaube außerdem, dass es in der zweiten Jahreshälfte in ganz Europa wieder zu einer wirtschaftlichen Belebung kommen werde.

Autor: Till Janzer
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