Mehr Schatten als Licht - Das Sport-Wochenende aus tschechischer Sicht

Lukáš Bauer (Foto: ČTK)

In allen Ecken der Welt kämpften am Wochenende wieder tschechische Sportler um Punkte und Platzierungen, und das in unterschiedlichsten Sportarten und Disziplinen. Patrick Gschwend fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen.

Radek Štěpánek  (Foto: ČTK)
Durchwachsen verlief das Sportwochenende aus tschechischer Sicht. Sicher nicht mit Ruhm bekleckert haben sich die tschechischen Tennisspieler im australischen Melbourne. Der 30-jährige Radek Štěpanek erlebte gar ein wahres Debakel. In der dritten Runde der Australian Open unterlag er dem Spanier Fernando Verdasco. Nach dem 4:6 im ersten Satz erhielt Štěpanek in den Sätzen zwei und drei die 0:6-Höchststrafe von Verdasco, den er noch vor zwei Wochen im Finale des ATP-Turniers von Brisbane bezwungen hatte. Štěpanek konnte seinem Landsmann Tomáš Berdych also nicht ins Achtelfinale der Australian Open folgen. Doch auch für Berdych war das Turnier wenig später beendet. Am Sonntag verlor der 23-jährige Tscheche gegen den Weltranglisten-Zweiten Roger Federer. Dabei hatte Berdych den Favoriten aus der Schweiz nach einer 2:0 Satzführung bereits am Rand einer Niederlage. Ab dem dritten Satz häuften sich plötzlich die Fehler bei der tschechischen Nummer 1. Enttäuscht zollte Berdych nach der Fünfsatz-Niederlage seinem Gegner Tribut:

Tomáš Berdych  (Foto: ČTK)
„Federer spielt klug. Auch wenn es nicht so aussieht, gerät man rasch unter Druck. Federer schafft es, das Spiel unglaublich schnell zu variieren und man muss in der Lage sein, sich darauf vorzubereiten.“

Berdych war dazu offensichtlich nicht in der Lage. Nach dem Ausscheiden von Lucie Šafářová am Freitag geht das erste Grand-Slam-Turnier der Saison nun ohne tschechische Vertreter in seine zweite Woche.

Die Hoffnungen der tschechischen Sportfans ruhten dann also auf den Skifahrern. Dabei sah es zunächst auch gut aus für Šárka Záhrobská. Beim Riesenslalom im italienischen Cortina d’Ampezzo belegte die tschechische Top-Alpinfahrerin nach dem ersten Lauf einen guten 13. Platz. Die Hoffnungen auf ihre beste Saisonplatzierung in der Disziplin machten allerdings die Organisatoren zunichte. Wegen zu breiten Ski wurde Záhrobská disqualifiziert und durfte zum zweiten Lauf erst gar nicht mehr antreten.

Lukáš Bauer  (Foto: ČTK)
Einen tschechischen Sieger gibt es aber doch zu vermelden. Skilangläufer Lukáš Bauer gewann das Weltcuprennen im estnischen Otepää. Der Gesamtweltcupsieger vom vergangenen Jahr triumphierte in seiner Lieblingsdisziplin über 15 Kilometer im klassischen Stil und scheint damit nach gesundheitlichen Problemen zu alter Form zurückzufinden. Entsprechend erleichtert zeigte sich Bauer. Aber nicht nur das: Trotz bisher mäßigem Saisonverlauf sagte er, dass er sich im Soll befindet:

„Mit dem Sieg kann ich nur zufrieden sein – sowohl mit der Leistung, als auch mit den gut vorbereiteten Skiern. Alles hat geklappt. Aber ich bin mit der Saison bislang nicht völlig unzufrieden. Wir waren darauf vorbereitet, dass sich meine Resultate bis zur WM immer weiter steigern.“

Der Saisonhöhepunkt wird für Lukáš Bauer ein Heimspiel. Die nordische Ski-WM startet am 18. Februar im nordböhmischen Liberec. Ganz Tschechien hofft, dass der 31-Jährige bis dahin die Form aus der vergangenen Saison wieder erlangen kann. Dieses Wochenende war schon mal viel versprechend.

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