Millionensummen aus Besitz von Straftätern kommen Opfern zu
Das tschechische Amt für staatliche Eigentumsverwaltung (ÚZSVM) hat im vergangenen Jahr insgesamt 165,7 Millionen Kronen (6,3 Millionen Euro) auf das Konto für die Entschädigung der Opfer von Straftaten überwiesen. Das ist eine neue Rekordsumme.
2019 war der Betrag noch um 9,7 Millionen Kronen (370.000 Euro) geringer. Das Geld stammt aus dem Verkauf von Besitzgütern von Straftätern sowie aus der Auflösung ihrer Konten. Darüber informierte ÚZSVM-Sprecherin Michaela Tesařová am Mittwoch die Presseagentur ČTK.
Opfer von Straftaten können eine Entschädigungszahlung erhalten, wenn ihnen durch die Tat ein Sachschaden oder ein nicht-materieller Schaden entstanden ist. Zu diesem Zweck wurde ein spezielles Konto angelegt, auf dem das Finanzministerium die Einnahmen aus Geldstrafen sowie aus dem Verkauf von konfisziertem Eigentum sammelt.
„Wir bemühen uns, bei den Verkäufen jeweils den größtmöglichen Erlös zu erzielen, damit den Opfern eine hohe Entschädigungssumme ausgezahlt werden kann“, so die ÚZSVM-Leiterin Kateřina Arajmu.
Den größten Einzelbetrag, konkret 56,8 Millionen Kronen (2,2 Millionen Euro), steuerte im vergangenen Jahr die Prager ÚZSVM-Abteilung bei. Er stammte aus dem Besitz eines Verurteilten in Sachen Steuerstrafrecht. In seinem Fall wurden nicht nur Finanzmittel sowohl in tschechischen Kronen als auch in Euro eingezogen, sondern ebenfalls 186 Grundstücke.
Die höchste Summe für ein einzelnes Objekt wurde bei der Online-Auktion eines Einfamilienhauses inklusive Grundstück im Brünner Stadtteil Žabětín eingenommen. Sie betrug 6,7 Millionen Kronen (260.000 Euro). Das Objekt war dem Staat durch ein Urteil des Kreisgerichts in Ústí nad Labem / Aussig zugefallen. Damit wurde damals umfangreiches Verfahren zur Handels- und Steuerkriminalität abgeschlossen.