Milos Zemans Deutschlandbesuch. Eine Nachlese
"Prinzipien ade, der Investor kommt", "Zemans Brautschau", "der bayerische Held Zeman" - mit diesen und ähnlichen Schlagzeilen kommentierte die tschechische Presse den Besuch des tschechischen Premiers in Bayern am Dienstag vergangener Woche. Die Meinungsäußerungen, die sich hinter diesen Überschriften verbergen, spiegeln eine grundsätzliche Debatte über die tschechische Auseinandersetzung mit der sudetendeutschen Frage wider. Hören Sie dazu den Bericht von Silja Schultheis.
Die auflagenstärkste tschechische Tageszeitung "Mlada fronta dnes" kommentierte in ihrer Dienstags-Ausgabe, ausgerechnet Zeman sei nun, gleichsam ungewollt, zum Symbol eines Umbruchs im deutsch-tschechischen Verhältnis geworden.
Hat der tschechische Premier mit seinem Besuch tatsächlich einen Kurswechsel in den bilateralen Beziehungen eingeleitet? Und wenn ja, welche Auswirkungen hat dies auf die innertschechische - politische wie gesellschaftliche - Debatte um die Vertriebenenproblematik?
Hierzu befragten wir den Politologen Rudolf Schuster vom Institut für Internationale Beziehungen in Prag.