Minister Svoboda mit deutschem Verdienstkreuz ausgezeichnet

Cyril Svoboda mit Helmut Elfenkämper (Foto: ČTK)

Dem Minister und Vorsitzenden des Legislativrates der tschechischen Regierung, Cyril Svoboda, wurde am Dienstag in der Deutschen Botschaft Prag eine hohe deutsche Auszeichnung verliehen.

Cyril Svoboda mit Helmut Elfenkämper  (Foto: ČTK)
„Herr Minister, mit ihrem Einsatz für die friedliche Zusammenarbeit innerhalb Europas und im weiteren internationalen Rahmen und durch ihre beharrliche Arbeit für eine weitere Verbesserung des deutsch-tschechischen Verhältnisses, haben Sie sich um Deutschland verdient gemacht. Bundespräsident Horst Köhler hat daher entschieden, Sie mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland auszuzeichnen.“

Mit diesen Worten überreichte Botschafter Helmut Elfenkämper dem 51-jährigen Regierungspolitiker und Christdemokraten im Beisein von Freunden und Familienangehörigen die hohe Auszeichnung. In seiner Laudatio hatte er zuvor hervorgehoben, weshalb Bundespräsident Horst Köhler dem langjährigen Außenminister die Ehrung zuteil werden ließ:

„Sie haben bei Ihren Tätigkeiten als Minister in verschiedenen Regierungen, als Politiker und Parlamentarier und als Mensch sich leiten lassen von drei Grundzügen: Sie sind überzeugter Europäer, Sie sind gläubiger Christ und Sie sind auch ein Freund Deutschlands.“

Zum Beleg dafür, worin die Verdienste Svobodas bei der Stabilisierung und Verbesserung der deutsch-tschechischen Beziehungen liegen, fügte Elfenkämper unter anderem an:

Cyril Svoboda  (Foto: ČTK)
„Sie haben sich immer als ein zuverlässiger Partner und Freund unseres Landes gezeigt. Sie haben stets für eine Vertiefung der Aussöhnung unserer Länder gearbeitet, indem Sie zum Beispiel die Geste der tschechischen Regierung gegenüber den deutschen Bürgern der Tschechoslowakei unterstützt haben, die Gegner des Nationalsozialismus waren und loyal zur Republik gestanden haben.“

Sichtlich gerührt übernahm Cyril Svoboda den Orden, den er als eine hohe Ehre ansehe. In seiner Dankesrede verwies Svoboda zunächst darauf, dass er den größten Teil seines Lebens in der Zeit der erzwungenen bipolaren Teilung Europas verbracht habe – einer Zeit, in der gerade Deutschland ein ganz besonderes Symbol darstellte. Das damalige tschechoslowakische totalitäre Regime habe seinen Bürgern den Blick auf das Nachkriegsdeutschland nicht nur als ein Symbol des wilden Kapitalismus, sondern auch als eine bewaffnete Macht, die eine Bedrohung darstellt, zu indoktrinieren versucht. Und das, obwohl zum Beispiel das Wirtschaftswunder ein ganz anderes Bild des neu aufgebauten demokratischen Deutschlands gezeichnet habe, so Svoboda. Auch deshalb habe er sich seit der Wende stets darum bemüht, in seiner politischen Tätigkeit den Menschen in Tschechien das wahre Gesicht des heutigen Deutschlands etwas näher zu bringen. Er sei stolz darauf, wenigstens mit einem geringen Anteil zur Gestaltung der hervorragenden Beziehungen zwischen beiden Ländern beigetragen zu haben, sagte Svoboda und betonte:

„Die tschechisch-deutschen Beziehungen sind keine Selbstverständlichkeit. Sie werden so sein, wie wir sie haben wollen. Die Beziehungen zwischen beiden Staaten sind und können nicht unpersönlich sein. Es sind Beziehungen, die von Menschen gestaltet werden. Jeder von uns trägt einen Teil der Verantwortung für deren Gestaltung.“

Egal ob als Landespolitiker oder auf europäischer Ebene, immer dort, wo er politisch mitreden könne, wolle er auch in Zukunft herausstellen, dass Deutschland für die Tschechische Republik ein wahrer Verbündeter sei, ergänzte Svoboda.