Musik und Metro
Nun sind schon wieder zwei Wochen vergangen. Das bedeutet: Es ist wieder Zeit für unser Hörerforum. Patrick Gschwend hält Sie auf dem Laufenden, was sich um und bei Radio Prag tut.
Ahoj und herzlich Willkommen zum Hörerforum. Wie immer zu Beginn bedanken wir uns für ihre Zuschriften der vergangenen beiden Wochen. Sie haben wie immer fleißig Briefe, Postkarten und Emails geschickt, und natürlich auch wieder unzählige Empfangsberichte. Für die bedanken wir uns stellvertretend bei Waldemar Scheu aus Enzkloesterle, Detlef Jurk aus Berlin, Dietmar Gebert aus Edling, Bernhard Wittek aus Stetten im Allgäu, Klaus Huber aus Bad Birnbach und Hannu Kiiski aus Hamina in Finnland.
Gefreut haben wir uns in den vergangenen zwei Wochen nicht nur über Empfangsberichte und sonstige Zuschriften, sondern auch über ihre Beiträge zum Radio-Prag-Hörerwettbewerb. Alle, die sich daran noch nicht beteiligt haben, können dies bis zum Einsendeschluss am 12. Juni tun. Alles was Sie machen müssen, ist uns ihre Antwort auf folgende Frage zu schicken:
„Welche Epoche oder welches Ereignis aus der tschechischen Geschichte interessiert Sie am meisten und warum?“
Die Verfasserin oder der Verfasser des besten Beitrags gewinnt einen einwöchigen Aufenthalt für zwei Personen in Prag. Weitere interessante Antworten belohnen wir mit Sachpreisen und Souvenirs von Radio Prag. Die besten Antworten veröffentlichen wir zudem in unseren Sendungen und auf unserer Internetseite unter der Adresse www.radio.cz am 27. und 28. Juni. Schicken Sie ihre Texte bitte an Český rozhlas 7 – Radio Praha, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik. Oder per Email an [email protected]. Den Preis für den Sieger stiftet der Sponsor des Wettbewerbs, das Hotel Ungelt, Unterkünfte im Herzen Prags.
An unseren Hörerwettbewerb haben wir Sie nun noch einmal erinnert. An dieser Stelle wollen wir Sie aber auch noch einmal an eine Konzertveranstaltung erinnern. Aufmerksame und regelmäßige Radio-Prag-Hörer wissen worum es geht, nämlich um das Konzert der Siegerband in einem Bandwettbewerb. Das Konzert wird in Berlin stattfinden. Warum also erinnert Radio Prag an dieses Konzert? Unser Chefredakteur Gerald Schubert sitzt nun bei mir im Studio, um das zu beantworten.
Gerald, warum machen wir unsere Hörerinnen und Hörer auf ein Konzert in Berlin aufmerksam?
„Es handelt sich um eine tschechische Band, die in Berlin spielen wird und wir sind sozusagen auch Mitveranstalter. Das Konzert in Berlin wird zwar vom Tschechischen Zentrum dort veranstaltet, das ja die Aufgabe hat tschechische Kultur im Ausland und in dem Fall in Deutschland zu präsentieren. Aber wir haben ja auch die Aufgabe Tschechien im Ausland zu präsentieren. Normalerweise berichten wir über Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport und so weiter. In diesem Fall haben wir nun einen Bandwettbewerb veranstaltet und die Siegerband wird jetzt in Berlin spielen. Und das war auch der Hauptpreis für die Gruppe, die diesen Bandwettbewerb für sich entscheidet.“
Du hast es schon angedeutet. Die Siegerband steht fest. Was gibt es zu der Band zu sagen? Wie heißt sie? Wie klingt ihre Musik?
„Die Band heißt Zrní. Ins Deutsche übersetzt heißt das so viel wie ‚Korn’. Die Gruppe hat sich immerhin unter 235 teilnehmenden Gruppen durchgesetzt, die alle jeweils einen Song eingeschickt haben. Unsere Hörerinnen und Hörer wissen vielleicht, dass wir aus diesen 235 Songs zehn im Rahmen einer Fachjury ausgewählt haben. In der Abstimmung der Hörer konnten sich dann Zrní durchsetzen. Die Band spielt schon seit sieben oder acht Jahren zusammen. Sie ist aber trotzdem als Newcomer-Band zu bezeichnen, weil sie keine professionelle Band ist. Die Mitglieder können also nicht von der Musik leben und gehen ganz normalen Berufen nach. Sie haben sich angeblich auf dem Schulhof kennen gelernt. Die Band kommt nicht aus Prag, sondern aus Kladno, einer Industriestadt in Mittelböhmen. Sie verschmelzen in ihrer Musik ziemlich viele Stilrichtungen und Einflüsse sowohl aus der Natur, als auch von Computern und sogar den Industriegeräuschen ihrer Heimatstadt Kladno. Heraus kommt ein Stil, der sich wohl letztlich als Fusion bezeichnen lassen kann, oder als Alternative Rock. Wer neugierig geworden ist kann also am Freitag nach Berlin kommen und Zrní hören, die den Bandwettbewerb des Tschechischen Rundfunks, von Radio Prag, gewonnen haben.“
Sie haben es gehört. Wenn Sie neugierig geworden sind, dann kommen Sie einfach am Freitag, den 5. Juni, ins Kleisthaus in Berlin. Das ist in der Mauerstraße 53. Um 20 Uhr geht es dort los und der Eintritt ist frei. Gerald Schubert hat zwar die Musik von Zrní schon beschrieben. Wenn Sie es aber genauer wissen, beziehungsweise hören, wollen, dann spielen wir jetzt noch ein paar Takte von Zrní und bringen Sie auf den Geschmack, was Sie am Freitag im Kleisthaus in Berlin erwartet.
Wir widmen uns nun einem anderen Thema, und zwar einem öffentlichen Verkehrsmittel, dass sie zwar noch nicht bis nach Berlin zum Zrní-Konzert bringt, das aber trotzdem kräftig ausgebaut werden soll. Sie haben es sicher schon erraten: Es geht um die Prager Metro, die im Mai ihren 35. Geburtstag gefeiert hat. Dazu schrieb uns Wolfgang Warstat aus Leipzig:
„Ihr Beitrag über die Metro in Prag hat mir gut gefallen. Ich selbst bin auch schon mit der Metro gefahren und ich hoffe es gibt in der Zukunft genug Geld für die großen Ausbaupläne.“
Die Beiträge über den Metro-Geburtstag und die Ausbaupläne des mit Abstand meistbenutzten öffentlichen Verkehrsmittels in Prag hat mein Kollege Daniel Kortschak gestaltet. Er als Metro-Experte ist deshalb nun zu Gast bei mir im Hörerforum. Daniel, kannst Du Herrn Warstat eine Freude machen? Gibt es genug Geld für den geplanten Ausbau der Prager Metro?
„So einfach ist das nicht mit dem Geld, vor allem nicht in Zeiten wie diesen. Aber der in Kürze anlaufende Ausbau der Linie A, also der grünen Linie, bis zur Universitätsklinik in Motol der ist finanziert. Ab 2013 sollen die Züge dann bis zum Universitätskrankenhaus rauschen. Bis 2018 soll dann der Flughafen Ruzyne erreicht werden. Da ist es schon nicht mehr so klar, woher das Geld kommt, aber es wird sich wohl auftreiben lassen. Für die erste Ausbaustufe nach Motol kommt das Geld hauptsächlich aus EU-Töpfen. Gänzlich neu gebaut wird dann die Linie D, um den Prager Südosten und die großen Siedlungen dort zu erschließen. Da ist man noch auf der Suche nach Geldgebern. Man versucht eine öffentlich-private Partnerschaft, kurz ÖPP, einzuführen. Es ist aber in Zeiten der Finanzkrise die Frage, ob sich jemand darauf einlässt, diese Metrolinie zu finanzieren mit privatem Geld. Überhaupt ist die Metro ja auch kein Allheilmittel. Das hat sich schon beider Verlängerung der Linie C gezeigt an den nördlichen Prager Stadtrand. In Letnany endet die Metro inmitten von Raps- und Maisfeldern. Dasselbe zeigt sich zum Beispiel auch in Wien, wo man dank großzügiger Unterstützung durch den österreichischen Staat genug Geld hat für den U-Bahn-Bau. Da gibt es auch sehr umstrittene Verlängerungen. Teilweise sind sie schon in Betrieb, teilweise noch im Bau, wo wirklich nur ganz dünn besiedelte Gegenden erschlossen werden. Die U2 zum Beispiel wird gerade verlängert mit einer wunderbaren Station ‚Donaumarina’, damit die ungefähr 15 Wiener Jachtbesitzer mit der U-Bahn zu ihrem Boot fahren können. Das ist sicher auch nicht sinnvoll.“ Vielen Dank für die Informationen und Deinen Besuch im Hörerforum, Daniel.„Keine Ursache und auf Wiederhören.“
Auf Wiederhören sage auch ich nun, denn das Hörerforum nähert sich dem Ende. Schicken Sie Ihre Anmerkungen, Ihr Lob und selbstverständlich auch Ihre Kritik bitte auch weiterhin an die bekannten Adressen. Per Post an Český rozhlas 7 - Radio Prag, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik. Oder per Email an [email protected]. Machen Sie es gut und bis in zwei Wochen!