• 06.03.2008

    Die tschechische Außenhandelsbilanz hat im vergangenen Jahr mit einem Minus von knapp 89 Milliarden Kronen, umgerechnet 3,5 Milliarden Euro, geendet. Das sind etwa 2,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Die Zahlen gab am Donnerstag die Tschechische Nationalbank bekannt. Das Ungleichgewicht der tschechischen Wirtschaft bleibe damit auf einem ohne Probleme hinnehmbaren Niveau, hieß es aus der Investmentgesellschaft Patria Finance. Für das laufende Jahr erwarten Experten einen leichten Rückgang des Außenhandelsdefizits.

  • 06.03.2008

    Der durchschnittliche Bruttolohn ist in Tschechien im vergangenen Jahr um mehr als sieben Prozent gestiegen und lag Ende Dezember bei 21.692 Kronen, umgerechnet 845 Euro. Das geht aus den Zahlen des tschechischen Statistikamtes hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurden. Nach Abzug des Wertverlustes durch die Inflation bedeutet dies, dass tschechische Arbeitnehmer 2007 real im Schnitt 4,4 Prozent mehr verdient haben als 2006.

    Der größte Bruttolohnanstieg wurde bei den Angestellten von Hotels und Restaurants mit mehr als zehn Prozent verzeichnet, der geringste im Fischereigewerbe mit etwas mehr als drei Prozent.

  • 06.03.2008

    Zwanzig Monate nach Einführung des Strafpunkte-Führerscheins haben mehr als 550.000 Fahrer in Tschechien einen Eintrag im Verkehrssünderregister. Das sind rund neun Prozent aller Führerscheininhaber. Das geht aus einer Statistik des Innenministeriums hervor. Die Höchstzahl von 12 Punkten, die zum Führerscheinentzug führt, haben bereits 6500 Fahrer angesammelt. Umgerechnet auf die Zahl der Führerscheininhaber sind die meisten Verkehrssünder im Kreis Ustí nad Labem / Aussig registriert, die geringste Zahl dagegen auf der Böhmisch-Mährischen Höhe.

  • 06.03.2008

    14 Jahre Gefängnis für einen Mann, der im Juni vergangenen Jahres seine Freundin zerstückelt hat - so lautete am Donnerstag das Urteil des Kreisgerichts im nordböhmischen Ústí nad Labem / Aussig. Der Fall hatte bei seiner Entdeckung im vergangenen Jahr für großes Medienaufsehen gesorgt. Kinder hatten zuerst den abgetrennten Kopf der Frau in einem Plastikbeutel gefunden. Erst Tage später fand die Polizei weitere Teile der Ermordeten. Der 29-jährige Mann hatte seine um acht Jahre jüngere Freundin wahrscheinlich aus Eifersucht nach einem Streit mit einer Hantel erschlagen und danach ihren Körper in Teile zertrennt.

  • 05.03.2008

    Die tschechische Regierung verlangt eine Übergangsfrist für die Versteigerung von CO2-Emissionsrechten. Man wolle das neue System erst schrittweise zwischen 2013 und 2020 einführen, das sei die offizielle Position Tschechiens bei den Verhandlungen in Brüssel, sagte Premier Mirek Topolánek am Mittwoch. Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, die Rechte für den Ausstoß von Kohlendioxid ab 2013 bereits in vollem Umfang an die Firmen zu versteigern. Bisher werden sie kostenlos vergeben. Als Grund für die Übergangsfrist verwies Topolánek darauf, dass 60 Prozent der Energie in Tschechien aus Kohle gewonnen wird. Dies werde sich bis 2013 noch nicht ändern lassen, so der Premierminister.

    Autor: Till Janzer
  • 05.03.2008

    Die tschechische Polizei hat Ermittlungen zum Aufmarsch von Neonazis am vergangenen Samstag in Plzeň / Pilsen aufgenommen und sich dabei an die Öffentlichkeit gewandt. Man suche Zeugen dafür, dass bei der Veranstaltung antisemitische Parolen gerufen wurden, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Am Dienstag hatte die Vereinigung jüdischer Gemeinden in Tschechien Strafanzeige wegen des Aufmarschs erstattet. Nach Angaben der Vereinigung hätten die Rechtsradikalen vor der dortigen Synagoge den Hitlergruß gezeigt und antisemitische Parolen gerufen. Obwohl die Polizei von Anwesenden darauf aufmerksam gemacht worden sei, habe sie nicht eingegriffen, meldete der TV-Sender Nova.

    Autor: Till Janzer
  • 05.03.2008

    Die tschechische Armee steht kurz vor einem neuen Vertrag mit der österreichischen Rüstungsfirma Steyr über die Lieferung von 107 Militärtransportern. Voraussetzung für einen neuen Vertrag mit Steyr sei, dass die Tests der Lkw positiv ausfallen, sagte Verteidigungsministerin Vlasta Parkanová nach der Regierungssitzung am Mittwoch in Prag. Zuvor hatte das Kabinett beschlossen, die Verhandlungsfrist mit Steyr zu verlängern. Die Frist sollte am Mittwoch, 5. März, ablaufen.

    Im November vergangenen Jahres hatte Tschechien den ursprünglichen Vertrag mit Steyr über den Kauf von 199 Militärtransportern einseitig aufgekündigt. Zuvor hatte die tschechische Seite bei Tests Fehler an den Wagen bemängelt.

    Autor: Till Janzer
  • 05.03.2008

    Laut Premier Mirek Topolánek wird der Betrieb der in Mittelböhmen geplanten US-Radaranlage kein Gesundheitsrisiko für die Anwohner darstellen. Dies gehe aus der Studie hervor, die dem Kabinett vorgestellt wurde und die ein tschechisches Speziallabor für Strahlenforschung erarbeitet hat. Zu demselben Ergebnis war bereits vergangenes Jahr die tschechische Armee in ihren vorläufigen Untersuchungen gekommen. Die Bürgermeister der Anliegergemeinden der geplanten Radaranlage hatten jedoch Zweifel an dem anschließenden Armeebericht geäußert. Weiterhin ist laut Umfragen eine Mehrheit von rund zwei Drittel der tschechischen Bürger gegen den Bau der Anlage.

    Autor: Till Janzer
  • 05.03.2008

    Der Vorsitzende der tschechischen Sozialdemokraten, Jiří Paroubek, möchte innerhalb seiner Partei ein neues Referendum abhalten, das die Meinung der Leiter der Ortsorganisationen über den umstrittenen Bau der US-amerikanischen Radaranlage in Mittelböhmen erfassen soll. Paroubek verband dies mit der Drohung, sozialdemokratische Abgeordnete, die sich für den Bau des Radars aussprechen, bei den nächsten Wahlen nicht mehr aufstellen zu lassen. Dies gab Paroubek bei einer Pressekonferenz in Prag bekannt. Zuvor war der Parteichef mit Gegnern des amerikanischen Radarsystems zusammengetroffen. Die innerparteiliche Umfrage wolle er am Freitag dieser Woche vorschlagen, so Paroubek.

    Autor: Till Janzer
  • 05.03.2008

    Der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg hat sich besorgt über die Entwicklung Russlands geäußert. Er forderte in der deutschen Wochenzeitung „Die Zeit“ zu einer Politik der Verflechtung, aber auch der Konfrontation auf. In dem am Mittwoch vorab veröffentlichten Interview sagte Schwarzenberg: „Man sollte auf allen Ebenen - nicht nur ganz oben - mit den Russen Kontakt halten und rege wirtschaftliche Beziehungen pflegen. Man muss aber machtpolitischen Ansprüchen klar entgegentreten.“ Schwarzenberg lehnte die russischen Drohgebärden wegen des in Tschechien und Polen geplanten US-Raketenabwehrsystems ab. Russland meine, bei den ehemaligen Ländern des Warschauer Pakts ein gewisses Einspruchsrecht zu haben, vermutet der tschechische Außenminister.

    Autor: Till Janzer

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